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Betrug bei Wirecard größer als gedacht

Archivmeldung vom 28.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sitz der Wirecard AG in Aschheim (bei München), 2019
Sitz der Wirecard AG in Aschheim (bei München), 2019

Foto: Kaethe17
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Betrug beim insolventen Bezahldienstleister Wirecard ist offenbar noch größer gewesen als gedacht. 1,9 Milliarden Euro fehlten in der Bilanz, so lautete die bisherige Annahme. Nun zeigen laut eines Berichts des "Handelsblatt"es Recherchen: Die Existenz weiterer 800 Millionen Euro an Treuhandvermögen ist fraglich.

Zentrale Figur ist der frühere Vorstand Jan Marsalek. Bei dem inzwischen untergetauchten Manager liefen alle Fäden zusammen. Aber Marsalek handelte nicht allein. Das Netzwerk seines mutmaßlichen Betrugs spannt sich rund um den Erdball, Hotspots liegen in Asien und dem Nahen Osten. Das "Handelsblatt" sprach nach eigenen Angaben mit Mitarbeitern und Ex-Mitarbeitern, wertete interne Dokumente aus, studierte Mailverkehr und Chatprotokolle.

Alles deute demnach darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft München mit ihrer Vermutung Recht hat: Bei Wirecard war eine Bande am Werk. Die Ermittlungen laufen gegen mindestens 13 Personen aus Marsaleks Umfeld. Dem "Handelsblatt" liegt eine Liste von 24 Firmen vor, die Verbindungen zu Marsalek hatten und über 125 Millionen Euro an Krediten von Wirecard erhielten. "Die Geldwäscheabteilung hat sich oft beschwert", berichtet ein Mitarbeiter. "Die haben gefragt, wo ist die Rechnung, wo ist der Vertrag? Aber Jan hat dann immer gesagt: Das liefere ich nach. Du zahlst das jetzt aus, sonst gibt es Konsequenzen.".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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