Bahn sieht "keinerlei Veranlassung" für neue Arbeitskämpfe der GDL
Archivmeldung vom 18.02.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Deutsche Bahn hat die Ankündigung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), den Arbeitskampf fortsetzen zu wollen, kritisiert: "Es gibt keinerlei Veranlassung für Arbeitskämpfe", erklärte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber am Mittwoch. "Ich bleibe dabei: Der Verhandlungsstand ist so, dass wir zu Ergebnissen kommen könnten. Daher halte ich die angekündigten Streiks für unverhältnismäßig."
Es liege an der GDL, das Gesprächsangebot der Bahn anzunehmen und "den Verhandlungstisch erst wieder zu verlassen, wenn es ein Ergebnis" gebe. Die GDL-Gremien hatten am Mittwoch einstimmig für neue Arbeitskämpfe votiert. Zeitpunkt und Dauer waren zunächst unklar. Man wolle rechtzeitig darüber informieren, teilte die Gewerkschaft mit.
Die GDL hatte in dem Tarifstreit neben einem Lohnplus von fünf Prozent und einer Kürzung der Wochenarbeitszeit gefordert, künftig auch für weitere Berufsgruppen Tarifabschlüsse verhandeln zu dürfen. In den vergangenen Monaten war es deshalb mehrfach zu Streiks gekommen.
Chef des Beamtenbundes kritisiert Streikankündigung der GDL
Klaus Dauderstädt, Bundesvorsitzender des Beamtenbundes (dbb), hat die Streikankündigung der Lokführergewerkschaft GDL kritisiert: "Bahn und GDL haben mehrfach erklärt, dass eine Lösung nur im Gespräch gefunden werden kann, zwei aktuelle Positionspapiere liegen auf dem Tisch und müssen in Übereinstimmung gebracht werden. Deshalb ist jetzt nicht die Zeit für Eskalation, sondern für intensive Verhandlungen", sagte Dauderstädt dem "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe).
Die GDL gehört zum Beamtenbund und ist bei Arbeitskämpfen auch auf Finanzhilfen dieses Dachverbandes abhängig. Das dürfte künftig schwieriger werden für die GDL. "Sollte ein GDL-Antrag auf Streikgeldunterstützung bei uns eingehen, werden die zuständigen Gremien des dbb das zu berücksichtigen haben. Wir fordern die Tarifparteien nachdrücklich auf, umgehend an den Verhandlungstisch zurückzukehren", sagte Dauderstädt der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur