Rheintalbahn-Sperrung: Güterbahnen wollen hohe Hilfszahlungen
Archivmeldung vom 26.09.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIn der Debatte über die Sperrung der Rheintalbahn verstärken die Betreiber privater Güterbahnen den Druck auf die Bundesregierung: Laut eines Berichts der "Welt" fordern die betroffenen Bahnunternehmen hohe Hilfszahlungen.
Gerichtet ist die Forderung an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Absender sind der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen. "Wir bitten Sie, kurzfristig ein möglichst unbürokratisch wirkendes Hilfsprogramm für die betroffenen Eisenbahnunternehmen aufzulegen", heißt es der Zeitung zufolge in dem Schreiben an den Minister. Eine Summe werde darin nicht genannt. Sie soll dem Vernehmen nach jedoch "an der Grenze zum dreistelligen Millionen-Betrag" liegen, schreibt die "Welt".
Die privaten Güterbahnen leiden unter den Folgen der Tunnel-Havarie von Rastatt. Die Sperrung von Teilen der Rheintalbahn, der wichtigsten europäischen Bahntrasse von den Nordseehäfen nach Italien und in die Schweiz, bringt mittelständische Betriebe nach eigener Einschätzung in Existenznot. Die finanzielle Lage der Bahnfirmen sei nach fünfwöchiger andauernder Ausnahmesituation erheblich belastet. "Einige Unternehmen werden sich von den anhaltenden Verlusten nicht oder nur schwer erholen können", heißt es in dem Brief. Es gebe die "Notwendigkeit staatlichen Handelns".
Bereits Ende August hat sich der VDV mit einem Schreiben an das Bundesverkehrsministerium gewandt. Bis heute gibt es keine Reaktion darauf. Jenseits der Grenzen wird anders reagiert: Das schweizerische Bundesamt für Verkehr hat den betroffenen Bahnfirmen wegen "erhöhter Kosten und verminderter Umsätze infolge der Sperrung der Reintalstrecke" zusätzliche finanzielle Unterstützung zugesagt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur