Autoexperte Dudenhöffer warnt Regierung im Bieterstreit um Opel vor Finanzinvestor Ripplewood
Archivmeldung vom 18.07.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer rät der Regierung dringend, sich im Bieterrennen um Opel auch weiter auf den Zulieferer Magna zu konzentrieren. "Die wissen, wie man gute Autos baut", sagte der Leiter des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen, dem Weser-Kurier.
"Ripplewood dagegen ist eine reine Heuschrecke ohne jegliches Know-how in der Autoindustrie." Für Magna spricht nach Ansicht Dudenhöffers nicht nur die hohe Kompetenz im Autobau. "Magna kooperiert mit Russland und dem Autobauer GAZ", sagte der Experte. "Das bedeutet große Marktchancen, denn Russland wird der wichtigste Automarkt Europas werden." Für den russischen Markt rechnet Dudenhöffer mit einem Absatz von fünf Millionen Fahrzeugen pro Jahr bis 2015. Mit Magna wiederum habe Opel einen Partner an der Seite, der ein "System des perfekten Autobaus" gründen wolle, mit Werken, die flexibel, effizient und kostengünstig arbeiten können. Den Investor RHJI hält Dudenhöffer für nicht geeignet, Opel zu retten: "Die haben keine Ahnung vom Autobau. Die wollen nur die Kosten drücken, werden alle Produktpläne stoppen, alles verkaufen, bis sich Profit einstellt und das Unternehmen dann verscherbeln", sagte er. Er gehe davon aus, dass sich die Verhandlungen nächste Woche auf Magna konzentrieren werden. "Es wäre das Beste für Opel", so der CAR-Chef. "Ripplewood macht Opel nur verkaufsfertig."
Quelle: Weser-Kurier