IG-Metall droht mit weiteren Warnstreiks
Archivmeldung vom 15.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann hat in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber erhöht und eine Ausweitung der Warnstreiks angekündigt. "Wir wollen bis Ostern zu einem Ergebnis kommen", sagte er der "Bild am Sonntag".
Aber: "Die Arbeitgeber müssen jetzt endlich mal ein Angebot vorlegen. Null Komma null ist keine Verhandlungsbasis." Auch unter Corona-Bedingungen seien Warnstreiks möglich, so der Gewerkschafts-Chef. "Das werden wir in den nächsten Wochen noch deutlicher machen."
Die IG-Metall befindet sich seit Dezember in Tarifverhandlungen und fordert unter anderem vier Prozent mehr Gehaltsvolumen. Die Arbeitgeber könnten sich das leisten, so Hofmann. "Die Krise ist für viele Unternehmen vorbei. Deren Kapazitäten sind fast vollständig ausgelastet, viele fahren Sonderschichten." Die Kernbranchen wie Fahrzeugbau oder Stahl verdienten wieder kräftig, so der IG-Metall-Chef. "Wer Milliarden an seine Aktionäre ausschüttet, kann auch seine Beschäftigten ordentlich bezahlen." Druck machte Hofmann auch bei der Angleichung der Arbeitszeit im Osten. "Es kann nicht sein, dass selbst in der wirtschaftsstarken Metall- und Elektrobranche ein Arbeiter im Osten für weniger Geld in der Stunde rackern muss als ein A rbeiter im Westen", so der Gewerkschafter.
"Wir dürfen nicht weiterhin zulassen, dass es in Deutschland Beschäftigte zweiter Klasse gibt. Dieses Relikt aus der Wendezeit gehört in dieser Tarifrunde endlich abgeräumt." Und auch mit Blick auf den Bau der Tesla-Fabrik in Grünheide steckte Hofmann schon mal sein Revier ab: Es freue ihn, dass Tesla Deutschland als attraktiven Ort für Investitionen wahrnehme. "Da können sich deutsche Arbeitgeber eine Scheibe abschneiden. Und wenn Elon Musk in seiner Gigafactory Fachkräfte beschäftigen möchte, wird er die IG Metall und unsere Tarifverträge kennenlernen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur