Flughafen BER: DIW-Präsident bringt Teilprivatisierung ins Spiel
Archivmeldung vom 29.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat sich für eine Teilprivatisierung des neuen Hauptstadtflughafens BER ausgesprochen. "Die Erfahrung mit dem Bau des Flughafens zeigt, dass der Staat nicht alles besser kann, sondern dass es auf eine kluge Partnerschaft von Staat und privaten Unternehmen ankommt, um ein so wichtiges Großprojekt erfolgreich umzusetzen", sagte Fratzscher dem "Handelsblatt".
"Eine künftige Beteiligung von privaten Unternehmen kann sinnvoll sein, um das Drehkreuz BER noch attraktiver zu machen." Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht den Einstieg privater Investoren in die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) hingegen skeptisch. Es wäre zwar "sicher eine Möglichkeit" angesichts der schwierigen Finanzlage der FBB, nach einem privaten Investor Ausschau zu halten.
"Ob private Investoren in der aktuellen unsicheren Lage Schlange stehen, erscheint aber zweifelhaft", sagte der IW-Experte für Strukturpolitik und Mittelstand, Klaus-Heiner Röhl. Fratzscher wies indes auf die "enorme wirtschaftliche Bedeutung" des neuen Flughafens in Schönefeld sowohl für Berlin als auch für Ostdeutschland insgesamt hin. Ziel für die Hauptstadt Berlin als eine der wichtigsten europäischen Metropolen müsse daher sein, den "BER als ein internationales Drehkreuz auf Augenhöhe zumindest mit dem Münchener Flughafen zu etablieren". "Er sollte Anziehungspunkt für internationale Unternehmen werden und hat eine hohe Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der ganzen Region", sagte der DIW-Chef.
Quelle: dts Nachrichtenagentur