Dax lässt nach - Anleger suchen nach sicheren Häfen
Am Donnerstag hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 22.567 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem schwachen Start kämpfte sich der Dax bis in die späten Vormittagsstunden in die Gewinnzone vor, um dann doch wieder in die Verlustzone zu rutschen.
"Der Wind am Aktienmarkt hat sich gedreht", kommentierte Jochen Stanzl,
Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. "Die Wall Street fällt bereits seit
gut einem Monat, der Dax seit einer Woche. Chinas Aktienmarkt dagegen
steigt; man ist allerdings geneigt hinzuzufügen: noch."
In den
USA sei zwar der lang ersehnte Rutsch der Kerninflation nun endlich
Realität, "aber aus den falschen Gründen", so Stanzl. "Die Inflation
könnte sinken, weil die Rezessionsgefahr steigt. Dabei hatte die
US-Notenbank genau das verhindern wollen."
Die sicheren Häfen
hätten aktuell Hochkonjunktur, erläuterte der Analyst. "Das liegt auch
am herben Absturz der deutschen Bundesanleihen. Einige Anleger dürften
angefangen haben, das Kapital dort abzuziehen und in Gold umzuschichten.
Ob das jedoch gerechtfertigt ist, ist fraglich", so Stanzl. "Mehrere
Kreditratingagenturen haben sich unkritisch zu den von Union und SPD
geplanten Finanzpaketen geäußert. Ihre Sorge gilt vor allem der
stagnierenden Wirtschaft."
Bis kurz vor Handelsschluss standen
die RWE-Aktien an der Spitze der Kursliste. Das Schlusslicht bildeten
die Papiere von FMC und Daimler Truck.
Unterdessen sank der
Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im April kostete
42 Euro und damit ein Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert
einen Verbraucherpreis von mindestens rund neun bis elf Cent pro
Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das
Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Der Ölpreis sank ebenfalls: Ein
Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17
Uhr deutscher Zeit 70,36 US-Dollar, das waren 59 Cent oder 0,8 Prozent
weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Die
europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagnachmittag schwächer:
Ein Euro kostete 1,0865 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für
0,9204 Euro zu haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur