Trotz Aufschwungs: Immer mehr brauchen Zweitjob
Archivmeldung vom 26.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Rückgang der Arbeitslosigkeit um 800.000 in den vergangenen zwölf Monaten hat zu einer Zunahme der prekären Beschäftigung geführt. "Etwa 50 Prozent des Beschäftigungsaufbaus im vergangenen Jahr sind auf Leiharbeit zurückzuführen", sagt Wilhelm Adamy, Leiter der Abteilung Arbeitsmarktpolitik beim DGB-Bundesvorstand, dem Tagesspiegel.
"Diese Art
der Beschäftigung ist prekär, weil das Risiko, in die
Arbeitslosigkeit zu geraten fünf bis sechsmal größer ist als in der
Wirtschaft insgesamt."
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg
hat vor allem eine Zunahme der Teilzeitarbeit beobachtet. So seien
von den im vergangenen Jahr neu geschaffenen Stellen rund 90 Prozent
Teilzeitarbeitsplätze, sagte eine IAB-Sprecherin dem Tagesspiegel.
"Der Trend zum Zweitjob wird deshalb zunehmen", sagte DGB-Experte
Adamy dazu.
Gustav Horn vom gewerkschaftsnahen Konjunkturinstitut IMK meint, dass
viele Unternehmen davor zurückschreckten, feste und sozial
abgesicherte Arbeitsplätze zu schaffen. "Das Nachsehen haben
weiterhin die gering Qualifizierten am unteren Rand des
Arbeitsmarktes", sagt er.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel