Autokrise erreicht Bayer Material Science und Lanxess
Archivmeldung vom 18.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Krise der Automobilindustrie weitet sich auf die großen deutschen Zulieferkonzerne aus. Die Bayer AG rechnet in ihrer Kunststoffsparte Material Science mit einem schwächeren Geschäft.
"Wir gehen davon aus, dass unser Ergebnis im vierten Quartal im Vergleich zum dritten rückläufig sein wird", sagte ein Sprecher der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), Dienstagausgabe. Die Entwicklungen in der Automobilindustrie würden Einfluss auf das Geschäft haben, sagte der Sprecher weiter. Im Gesamtjahr 2007 machte Bayer Material Science einen Umsatz von 10,4 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,54 Milliarden Euro. 2008 rechnet Bayer damit, unter dem Ebitda des Vorjahres abzuschneiden. Der Konzern stellt unter anderem Schaumstoffe für Autositze, aber auch Lacke und Scheinwerferprodukte her. 18 Prozent der Umsätze generiert Material Science aus der Automobilindustrie. Mit schwächeren Geschäftsaktivitäten infolge der Autokrise rechnet auch die Lanxess AG, die Kunststoffe und Kautschuke als Vorprodukte für Reifen, Schläuche oder Scheibenwischer liefert. Lanxess schließt nach Angaben eines Sprechers "Personalmaßnahmen" nicht mehr aus. "Wir merken gerade im Automobilbereich, dass die Bänder stillstehen." Bei weiter fehlenden Aufträgen sei auch die Stilllegung von Produktionslinien und sogar von ganzen Betrieben denkbar.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung