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Windradbauer Enercon schließt weitere Stellenstreichungen nicht aus

Archivmeldung vom 09.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Enercon: Hauptsitz in Aurich
Enercon: Hauptsitz in Aurich

Foto: Matthias Süßen
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der größte deutsche Windradbauer Enercon streicht mehr als 800 Stellen in Deutschland – und das könnte erst der Anfang gewesen sein. "Wenn sich nichts ändert, wird das auch noch andere Zulieferer treffen", sagte Enercon-Chef Hans-Dieter Kettwig dem "Handelsblatt". "Die Situation ist absolut negativ für die gesamte Branche." In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen massive Stellenstreichungen angekündigt.

In sechs Zuliefererbetrieben des Auricher Konzerns fallen insgesamt 835 Jobs weg. Auf die Forderung der Betriebsräte, über Alternativen zum angekündigten Jobabbau zu sprechen, will der Enercon-Chef nicht eingehen. "Bei den Entscheidungen, die jetzt in den Zuliefererbetrieben fallen, mischen wir uns nicht ein", sagte Kettwig. Auch an einem runden Tisch mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) und Vertretern der Gewerkschaft wolle er nicht teilnehmen. Grund für die Probleme in der Branche ist der extreme Preisverfall für Windstrom in Deutschland. Enercon will daher nun die Produktion in Deutschland deutlich zurückfahren.

"Allein mit deutschen Herstellern können wir den Preiskampf nicht gewinnen", sagte Kettwig. Er appellierte an die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag beschlossenen Sonderausschreibungen schnellstmöglich umzusetzen. Es drohe "ein Desaster", wenn jetzt nichts passierte. Schließlich gäbe es noch viele Zulieferer in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Mittlerweile hängen mehr als 143.000 Jobs an dem grünen Industriezweig.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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