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Pin-Insolvenzverwalter: Mit Arbeitsplatzverlust in solchem Ausmaß nicht gerechnet

Archivmeldung vom 05.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Krise des angeschlagenen Postdienstleisters Pin Group hat sich offenbar dramatischer entwickelt als vorher befürchtet. "Dass wir eine erhebliche Anzahl an Arbeitsplätzen verlieren würden, war von Anfang an klar. Dass es so dramatisch würde, nicht", sagte der Kölner Insolvenzverwalter Andreas Ringstmeier dem "Tagesspiegel".

"Es ist schlimmer gekommen, als ich gedacht habe."

Als einer von zwei Insolvenzverwaltern der Pin Group ist Ringstmeier für die insolventen Teile des kriselnden Konzerns zuständig. Die Muttergesellschaft und die gesunden Teile werden von Bruno Kübler betreut.

Zu der von den Sanierern gewünschten großen Lösung, einen Investor für einen möglichst großen Teil des Unternehmens zu finden, äußerte Ringstmeier sich skeptisch. "Einige der operativen Gesellschaften sind geschlossen oder aber einzeln verkauft." Der Aderlass sei schlimmer geworden, sagte Ringstmeier mit Blick auf  Nord- und Westdeutschland, wo Pin binnen kurzer Zeit das komplette Netz verloren hat. "In diesen Regionen haben wir richtig gelitten." Dennoch gab sich Ringstmeier zuversichtlich. Noch könne es eine Lösung geben, aus der ein starker Postkonkurrent erwachse, sagte er der Zeitung.

Am vergangenen Donnerstag hatte Ringstmeier bekannt gegeben, dass 21 weitere Tochterfirmen der Pin Group insolvent sind. Und dass inzwischen gut die Hälfte der ursprünglich 11.500 Mitarbeiter ihren Job verloren haben. Dagegen sind rund 1800 Stellen vorerst gesichert. "So sehr ich mich über jeden erhaltenen Arbeitsplatz freue, ich empfinde es eher als schlechtes Ergebnis, denn als gutes", sagte Ringstmeier. Zu der Frage, wie viele Arbeitsplätze langfristig gesichert werden können, sagte der Sanierer: "Vielleicht werden wir am Ende 5000 haben, wenn es gut geht."

Quelle: Der Tagesspiegel

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