Gesamtmetall kritisiert Warnstreikankündigung der IG Metall
Archivmeldung vom 26.02.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićObwohl Unternehmen wie Daimler Milliardendividenden an Aktionäre ausschütten, sieht Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie keinen Verteilungsspielraum. "Die für 2020 präsentierten Ergebnisse vieler Unternehmen spiegeln ja nicht die tatsächliche Lage wider", sagte der Chef des Arbeitgeberverbands dem "Handelsblatt".
Es habe ja deutliche Kosteneinsparungen gegeben, etwa durch die Kurzarbeit oder bei den Reisekosten. Die Unternehmen der Branche hätten im abgelaufenen Jahr teils 15 bis 30 Prozent Umsatz eingebüßt. "Das müssen sie erstmal wieder aufholen", sagte Wolf. Die Dividendenausschüttung von Daimler wolle er nicht weiter kommentieren.
Aber: "Es gibt viele, die nichts ausschütten."
Und man dürfe nicht vergessen, dass die Industrie vor einem tiefgreifenden Strukturwandel stehe, der Geld koste. Die Arbeitgeber verlangen für das laufende Jahr eine Nullrunde und haben für 2022 einen Mix aus Einmalzahlung und Tabellenerhöhung in Aussicht gestellt. Wolf kritisierte die Ankündigung der IG Metall, kommende Woche den Arbeitskampf einzuläuten: "Manche IG-Metaller-Seelen brauchen wohl ein bisschen Geklapper." Aber sinnvoll sei das angesichts der nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Lage der Metall- und Elektroindustrie nicht. "Wir sollten die leichte Erholung der Industrie, die wir zum Glück sehen, jetzt nicht durch Warnstreiks gefährden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur