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Europachef von GM kritisiert Entscheidung des Mutterkonzerns

Archivmeldung vom 05.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Europachef von General Motors/Opel, Carl-Peter Forster, hat die Entscheidung des Mutterkonzerns in Detroit scharf kritisiert, Opel nicht an Magna zu verkaufen. Forster sagte am Mittwochabend bei der Verleihung des "Goldenen Lenkrads" von BILD am SONNTAG und AUTO BILD: "So ein plötzlicher Schwenk ist kaum nachzuvollziehen. (...) Ich hätte mir gewünscht, dass es zu einem ganz anderen Ergebnis kommt."

Forster bekannte offen, dass er auch keine Erklärung für das Vorgehen von General Motors in den USA habe und auch nicht wisse, "wie es weitergeht".

Auf die Frage, wie das neue Sanierungskonzept für Opel aussieht, sagte Forster während der Veranstaltung im Axel-Springer-Haus Berlin: "Ich weiß es nicht. Das müssen wir in den nächsten Tagen erarbeiten. Ich glaube, die wichtigen Herren, die das entschieden haben, wissen es selbst nicht."

Rainer Brüderle: "Fortgang völlig offen"

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hat die Vorgehensweise von General Motors (GM) bei der Absage des Opel-Verkaufs an Magna scharf kritisiert. Der Minister sagte bei der Verleihung des "Goldenen Lenkrads" von BILD am SONNTAG und AUTO BILD: "Soziale Marktwirtschaft lebt auch von Fairness und vom Umgang miteinander."

Brüderle verwies darauf, dass die Kanzlerin auf dem Rückweg aus den USA, nach einer bemerkenswerten Rede, erfahren habe, dass der von ihr befürwortete Verkauf von Opel an Magna nicht zustande kommen werde. "Stil hat man oder hat man nicht. Das ist offenbar der Stil, den man in Detroit anpackt", sagte der Minister während der Veranstaltung im Axel-Springer-Verlagshaus Berlin.

Brüderle machte keinen Hehl daraus, dass er das Magna-Konzept vor seinem Amtsantritt "sehr skeptisch" beurteilt habe und es auch weiterhin "kritisch sehe". Jetzt sei der "weitere Fortgang völlig offen." Der FDP-Politiker weiter: "Die Gedanken müssen derzeit bei den Mitarbeitern sein, bei den Mittelständlern sein, bei den Opelhändlern, den verbundenen Unternehmen, deren Sorgen jetzt nicht kleiner geworden sind."

Er bekräftige die Forderung, dass sich Opel erneuern müsse: "Opel muss sich restrukturieren, muss sich erneuern. Es ist viel Zeit schon verloren gegangen, durch viele Diskussionen. Das kostet viel Geld, viele Chancen. Jetzt müssen wieder neue Konzepte vorgelegt werden. Was damals vorgelegt wurde, war ja nicht akzeptiert worden."

Quelle: BILD am SONNTAG

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