Dax lässt kräftig nach - Ölpreis deutlich gestiegen
Zum Wochenausklang hat der Dax kräftig nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 23.009 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem schwachen Start baute der Dax unter deutlichen Schwankungen seine Verluste aus, bevor er auf das Niveau vom Morgen zurückkehrte.
"Nach den eher schwachen Wirtschaftsdaten in dieser Woche samt der
Arbeitsmarktdaten heute nehmen die Spekulationen auf Zinssenkungen
wieder zu", kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets.
"Juni, Juli, Oktober: Das sind laut Markterwartung die nächsten
Fed-Sitzungen mit Zinssenkungen."
Die Investoren an der Wall
Street sorgten sich jedoch, ob die US-Notenbank überhaupt so oft an der
Zinsschraube drehen kann, sollten sich die Zölle von US-Präsident Donald
Trump tatsächlich als inflationär herausstellen. "Wirkliche Freude
macht sich daher auf dem Börsenparkett in New York nicht breit", sagte
der Analyst. "Die Anleger werden sich bald auf einen altbekannten
Mechanismus einstellen müssen: Schwache Daten sind auch wieder schlechte
Nachrichten. Es wächst die Angst, dass Trump 2.0 mit einer
Handelspolitik der Drohgebärden, die auch vor engen Partnern nicht
zurückschreckt, ökonomischen Schaden anrichten wird."
In dieser
Woche sei geopolitisch, handelspolitisch und haushaltspolitisch "kein
Stein auf dem anderen" geblieben, so Stanzl. "Es stellt sich gerade eine
gewisse Übersättigung der Anleger ein. So viel an Nachrichten wie in
den vergangenen Wochen musste der Markt sonst nur in Monaten
verarbeiten."
Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von
E-On und Deutscher Telekom an der Spitze der Kursliste in Frankfurt.
Das Schlusslicht bildeten die Papiere von MTU und Bayer.
Unterdessen
stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im
April kostete 40 Euro und damit vier Prozent mehr als am Vortag. Das
impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund 8 bis 10 Cent pro
Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das
Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Der Ölpreis stieg für seine
Verhältnisse deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am
Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 70,61 US-Dollar, das waren
1,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Die
europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag stärker: Ein
Euro kostete 1,0861 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9207
Euro zu haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur