Kombilohnmodell - Steuergutschrift schafft Arbeitsanreiz
Archivmeldung vom 21.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür viele Arbeitslose rechnet sich die Aufnahme eines Jobs nach wie vor nicht, weil der Lohn, wenn überhaupt, nur etwas über den staatlichen Transfers liegt. Besser wäre es, das Arbeitslosengeld II in ein integriertes Steuer-Transfer-System zu überführen. Für Verdienste unterhalb einer bestimmten Einkommensschwelle gewährt das Finanzamt dabei einen Zuschlag, oberhalb werden Steuern fällig.
Das
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat ein solches Modell
einer negativen Einkommenssteuer entwickelt und für verschiedene
Personengruppen durchgerechnet. Danach würde z.B. ein Alleinstehender
ohne Einkommen eine Steuergutschrift von 650 Euro erhalten, die
sämtliche pauschale Leistungen wie z.B. Unterkunftskosten ersetzt.
Mit steigendem Einkommen wird die Steuergutschrift linear
abgeschmolzen. Sie entfällt ab der Grenze, ab der Einkommenssteuer zu
zahlen ist. Ein Single mit einem Bruttoverdienst von 800 Euro hätte
noch Anspruch auf 72 Euro Steuerbonus und käme - nach Abzug der
Sozialabgaben - auf ein verfügbares Einkommen von 706 Euro. Bei einem
Bruttolohn von 1.600 Euro würden ihm Steuern und Sozialbeiträge
immerhin 1.104 Euro übrig lassen - das Modell setzt also einen
deutlichen Anreiz, einen angebotenen Job auch anzunehmen.
Quelle: Pressemitteilung Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)