Daimler verordnet sich neuen Verhaltenskodex gegen Korruption
Archivmeldung vom 09.12.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKnapp zehn Monate nach ihrer Berufung hat die Daimler-Vorstandsfrau für das neu geschaffene Ressort Integrität und Recht, Christine Hohmann-Dennhardt, eine erste wichtige interne Weichenstellung vorgenommen. "Wir wollen jetzt mit den Mitarbeitern über Integrität reden und die Ergebnisse dann in unsere neue Verhaltensrichtlinie einfließen lassen", sagte Hohmann-Dennhardt dem "Handelsblatt".
Die 61-Jährige Ex-Bundesverfassungsrichterin plant, den rund 260.000 Mitarbeitern des Konzerns künftig einen neuen Knigge gegen Korruption zu verordnen. "Ich gehe davon aus, dass wir Mitte nächsten Jahres so weit sind, dass der neue Verhaltenskodex in Kraft gesetzt werden kann." Zudem hat sich die ehemalige hessische Justizministerin entschlossen, die Stelle eines neutralen Ombudsmannes im Konzern einzurichten, der als "neutraler Vermittler" künftig in Streitfällen moderieren soll
Die erste Frau in der Führungsspitze des Stuttgarter Autokonzerns setzt damit im Konzern beim Umgang mit möglichen Korruptionsfällen stärker als früher auf einen Dialog mit den Mitarbeitern. "Wir wollen jetzt mit den Mitarbeitern über Integrität reden und die Ergebnisse dann in unsere neue Verhaltensrichtlinie einfließen lassen", kündigte die Daimler-Vorstandsfrau an. "Ich hoffe, dass wir dann ein Kompendium haben werden, das weniger Regeln, aber dafür mehr Hilfestellung und Rat bieten wird."
Der aktuelle Verhaltenskodex von Daimler umfasst noch mehr als 1.400 Regeln. Mit einem zu umfangreichen Kompendium schaffe das Unternehmen jedoch nur "ein Gestrüpp von Vorschriften, die die Mitarbeiter gar nicht mehr überschauen können", betonte Hohmann-Dennhardt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur