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EnBW-Chef Mastiaux fordert EEG-Reform

Archivmeldung vom 22.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
EnBW Hauptsitz in Karlsruhe
EnBW Hauptsitz in Karlsruhe

Foto: Voskos
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der neue Vorstandschef der EnBW, Frank Mastiaux, fordert eine Reform des Erneurbare-Energien-Gesetz (EEG). "Jetzt sind wir an einem Punkt, wo es dringend reformiert werden muss", sagte der Chef des drittgrößten deutschen Energiekonzerns im Interview mit dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). Das EEG in seiner jetzigen Form habe dafür gesorgt, dass alternative Erzeugungsarten relativ schnell einen signifikanten Marktanteil erreichen. "Es wirkt ab einem bestimmten Punkt erkennbar kontraproduktiv, einzelne Energieträger übertrieben zu fördern", betonte Mastiaux.

Der Gesetzgeber hätte das schon früher erkennen müssen, kritisierte der EnBW-Chef. Die EnBW muss bei angespannter Finanzlage derzeit sowohl den Atomausstieg verkraften als auch in erneuerbare Energien investieren. "Die EnBW steht vor großen Herausforderungen. Ich glaube aber, dass die Veränderungen in unserer Branche noch weit über die reine Wende zu mehr erneuerbaren Energien hinausgehen werden", sagte der Manager, der seit Oktober 2012 den Karlsruher Energieversorger führt. Das Verhältnis von Stromerzeugern und Stromkunden werde sich grundlegend ändern. "Für mich ist die Energiewende eine Mitmach- und eine Miteinander-Machen-Bewegung." Die Energiekonzerne müssten ihr Geschäftsmodell überdenken, weil die Kunden künftig ihren Strom immer mehr auch selbst produzieren würden. "In Zukunft müssen wir die Wertschöpfungskette umdrehen und vom Kunden zum Kraftwerk denken", sagte Mastiaux.

Die EnBW und die gesamte Branche "müssen innovativer werden, effizienter, schneller und dialogfähiger" werden. Keinen Nachteil sieht Mastiaux darin, das die EnBW jeweils zu 46,5 Prozent dem Land Baden-Württemberg und den Kommunen gehört. "Jedes Energieunternehmen ist eng in die Gesellschaft und den politischen Ordnungsrahmen eingebunden, egal wie die Eigentümerstruktur aussieht und in welcher Region es sitzt. Da geht es uns wie allen anderen." Selbst die Grünen in der Landesregierung sieht er nicht als Problem. "Unsere Aktionäre denken langfristig, das sehe ich aus Überzeugung auch als großen strategischen Vorteil", betont der EnBW-Chef. Es sei doch einfacher mit einer Landesregierung und einem kommunalen Shareholder jeweils mit großem Interesse am Wohlergehen des Unternehmens auch für die Region, einen langfristig strategischen Plan zu entwickeln, als zum Beispiel mit einem eher kurzfristig orientierten Investor. Es gebe keine Vorgaben der grün-roten Landesregierung für das operative Geschäft. "Da gibt es kein verstecktes Fahrtenbuch", sagte Mastiaux. Davon abgesehen sei es aber auch richtig, dass die EnBW regionaler denke als global orientierte Konzerne.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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