Desinfektionsmittel: Starker Anstieg der ausländischen Nachfrage im Januar 2020
Archivmeldung vom 02.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttDesinfektionsmittel sind derzeit Mangelware. Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen berichten von Lieferengpässen bei den in der Corona-Pandemie dringend benötigten Mitteln.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden im Jahr 2019 insgesamt 76 870 Tonnen Desinfektionsmittel im Wert von 212,5 Millionen Euro nach Deutschland importiert und 135 560 Tonnen im Wert von 353,3 Millionen Euro exportiert. Im Januar 2020 zog die ausländische Nachfrage sprunghaft an: Mit 12 360 Tonnen lagen die Exporte von Desinfektionsmitteln knapp 20 % über dem Durchschnitt der vorausgegangenen fünf Jahre in einem Januar. Die Importe lagen dagegen mit 4 860 Tonnen gut 9 % niedriger als in den fünf Jahren zuvor.
Die Desinfektionsmittel-Importe kamen im Jahr 2019 vor allem aus Belgien (21 140 Tonnen im Wert von 53,4 Millionen Euro), den Niederlanden (12 910 Tonnen im Wert von 28,3 Millionen Euro) und Frankreich (10 280 Tonnen für 29,4 Millionen Euro). Gemessen am Gewicht der Waren war Belgien zugleich größter Abnehmer deutscher Desinfektionsmittel-Exporte (15 900 Tonnen für 31,7 Millionen Euro), gefolgt von Frankreich (14 080 Tonnen für 28,6 Millionen Euro) und Österreich (12 590 Tonnen für 36,2 Millionen Euro).
Inländische Produktion von Desinfektionsmitteln 2019 knapp 8 % höher als 2018
In Deutschland wurden 2019 Desinfektionsmittel im Wert von rund 640 Millionen Euro hergestellt (Unternehmen ab 20 Beschäftigten). Damit war die inländische Produktion knapp 8 % höher als 2018. Im Januar 2020 produzierten die deutschen Unternehmen Desinfektionsmittel im Wert von gut 55 Millionen Euro (Unternehmen ab 50 Beschäftigten). Wie bei den Exporten war auch bei der Produktion im Januar 2020 ein Anstieg zu verzeichnen: Sie lag um knapp 12 % höher als im Vorjahresmonat.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)