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Renommierter Anwalt für Arbeitsrecht warnt: Mangelnder Respekt des neuen Kaufhof-Eigentümers vor den Gewerkschaften kann Streiks provozieren

Archivmeldung vom 02.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Kurz vor der transatlantischen Übernahmeschlacht um die deutsche Warenhauskette Kaufhof warnte ein führender Anwalt für Arbeitsrecht, dass Streiks und juristische Schwierigkeiten auf den neuen Eigentümer zukommen könnten, wenn dieser die Rolle der Gewerkschaften in der Branche in Deutschland nicht entsprechend berücksichtigt.

Dr. Gregor Thüsing, Professor für Recht an der Universität Bonn, sagte, insbesondere nordamerikanische Unternehmen sollten sich besser mit den deutschen Gewerkschaften und der Rolle der Betriebsräte, die als Arbeitnehmervertreter Teil der Führungsgremien deutscher Unternehmen sind, vertraut machen.

"Alle US-amerikanischen und kanadischen Unternehmen müssen sich der Arbeit der Gewerkschaften und der Betriebsräte in Deutschland bewusst sein. Sie (die Eigentümer) können nicht einfach tun, was sie möchten", sagte Prof. Thüsing, der auch Mitglied der Geschäftsführung der Deutsch-Amerikanischen Juristenvereinigung ist.

"Wenn das Unternehmen diese Beziehung nicht respektiert, kann dies nicht nur Streiks, sondern auch juristische Schwierigkeiten nach sich ziehen, falls gegen den Vertrag mit der Gewerkschaft verstossen wird."

Prof. Thüsing richtet sich damit gezielt an die nordamerikanischen Unternehmen, die möglicherweise ein Angebot für die Kaufhof-Kette abgeben werden.

Das österreichische Immobilien- und Einzelhandelsunternehmen Signa, der Eigentümer der deutschen Warenhauskette Karstadt, wird als einer der Bieter genannt. Es plant, die beiden Ketten zu einer neuen Warenhausgruppe mit dem Namen Deutsche Warenhaus AG zusammenzulegen.

Berichten von Freitag zufolge hat das kanadische Unternehmen Hudson's Bay mittlerweile sein Gebot abgegeben.

Über die konkurrierenden Bieter im Vergleich sagte Prof. Thüsing: "Karstadt konnte die Gewerkschaften erfolgreich auf seine Seite ziehen. Das Unternehmen hat die Gewerkschaft überzeugt und seine Zusagen eingehalten."

"Dieses Wissen haben andere nicht."

Falls das Gebot von Signa den Zuschlag erhält, fügte er hinzu, hätte das Unternehmen "bei Kaufhof mit derselben Gewerkschaft zu tun."

Auf Fragen zum bevorstehenden Markteintritt des kanadischen Einzelhandelsriesen in den deutschen Einzelhandel sagte er jedoch: "Wie gut kennt sich Hudson's Bay mit Deutschland aus?"

Prof. Thüsing, der bereits mehr als 20 Mal als Experte für Branchenbeziehungen vor dem deutschen Bundestag aufgetreten ist, sagte, so komplex wie die Branchenbeziehungen in Deutschland seien allenfalls die Launen der deutschen Einzelhandelskunden, die ebenfalls bereits ausländische Übernahmen scheitern liessen. Die fehlgeschlagenen Versuche von Walmart aus den USA sowie Marks and Spencer aus Grossbritannien, sich in den deutschen Einzelhandel einzukaufen, haben beiden Unternehmen hohe Verluste eingebracht.

Quelle: Betriebs-Berater Germany (ots)

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