Dudenhöffer zu Kurzarbeit bei Wolfsburger Autobauer: Katastrophale Fehler bei VW
Archivmeldung vom 19.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Streit zwischen VW und zwei Zulieferern wirft der Automobilexperte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer dem Wolfsburger Autokonzern katastrophale Fehler vor. Im Interview mit "NDR aktuell" im NDR Fernsehen am Freitag, 19. August, sagte Dudenhöffer: "Im modernen Einkauf geht kein Autobauer der Welt heute so vor, dass er ausschließlich einen Zulieferer für ein Teil nimmt. Jetzt muss man sich vorstellen, ein ganzer Weltkonzern ist gebaut auf ein kleines Unternehmen, was ein Teil macht. Diese Risiken geht niemand ein!"
Die Unternehmen ES und CarTrim liefern derzeit trotz einstweiliger Verfügungen des Landgerichts Braunschweig keine Sitzbezüge bzw. Getriebeteile an VW. VW musste deshalb im Werk Emden bereits Kurzarbeit beantragen, in Wolfsburg soll ab Montag die Kurzarbeit beginnen.
Dudenhöffer sagt zum Verhalten der Zulieferer: "So einen Lieferstopp durchzuführen, da ist man gebrandmarkt bei allen Autobauern. Das macht man nur in einer völlig ausweglosen Situation", so der Autoexperte. Mit Blick auf Volkswagen kritisiert er weiter: "Dass VW nicht gewusst hat, wie groß die Probleme sind und man dann noch vor Gericht gegangen ist und es weiter verschärft hat, da hat VW äußerst unglücklich agiert."
Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)