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Kaufkraft der Rentner 2011 um 1,8 Prozent gesunken

Archivmeldung vom 09.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/dezignus.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/dezignus.com / pixelio.de

Die Kaufkraft der 20,2 Millionen Rentner in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent gesunken. Wie die "Bild-Zeitung" unter Berufung auf Zahlen des Hamburgischen Weltwirtschafts-Institut (HWWI) meldet, hatten die Ruheständler nach Abzug der Inflation 1,8 Prozent weniger Geld im Portemonnaie. Insgesamt sei die Kaufkraft der Rentner damit seit 2004 um insgesamt 8,8 Prozent gesunken, schreibt die Zeitung.

Das gehe neben HWWI-Daten unter anderem aus früheren Berechnungen des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG) hervor. Nach Einschätzung des HWWI-Sozialexperten Jörg Hinze dürfte der Kaufkraftverlust für Rentner "in Wirklichkeit" noch höher ausgefallen sein. "Gerade Waren des täglichen Bedarfs sind teurer geworden, zum Beispiel Lebensmittel und Energie", sagte Hinze dem Blatt. Diese Preiserhöhungen träfen besonders Rentner.

Von Preissenkungen, beispielsweise bei Computern, würden die Senioren dagegen kaum profitieren. Hinze regte einen speziellen Warenkorb für Rentner an. Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Rentenversicherung die Bezüge der Ruheständler zum 1. Juli um 0,99 Prozent angehoben. Die Inflationsrate lag nach Angaben des Statistischen Bundesamts bei 2,3 Prozent.

Chef der Senioren-Union fordert Alten-Quote für Unternehmen

Angesichts unzureichender Jobangebote für ältere Arbeitnehmer hat der Vorsitzende der Senioren-Union, Otto Wulff (CDU), eine Alten-Quote für Unternehmen gefordert. "Wenn die Menschen erst mit 67 in Rente gehen dürfen, müssen wir ihnen auch die Chance geben, bis in dieses Alter zu arbeiten", schreibt Wulff in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". Heute seien aber nur 30 Prozent aller Männer über 60 Jahre erwerbstätig, bei den Frauen seien es sogar nur 10 Prozent. "Wir brauchen deshalb eine Alten-Quote in den Unternehmen", so der CDU-Politiker. Wulff weiter: "Nur so kann die Wirtschaft dazu gezwungen werden, mehr Arbeitsplätze für über 60-jährige bereitzustellen: Im Interesse der Wirtschaft, der Allgemeinheit, und der sozialen Gerechtigkeit."

Demgegenüber sprach sich der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation Jusos, Sascha Vogt, gegen eine Alten-Quote aus. Vogt schreibt in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag": "Es müssen mehr Jobs für über 60-Jährige her. Die Quote wäre aber nicht mehr als ein Papiertiger." Vogt verwies auf mögliche Probleme einer solchen Quote: "Was wäre mit kleineren Unternehmen? Was, wenn Menschen aus gesundheitlichen Gründen in Rente gehen müssen? Zahllose Ausnahmen müssten her. Die Quote taugt vielleicht für ein gutes Gewissen der Politik, nicht aber für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen." Vogt betonte weiter: "Ohne ausreichend Jobs darf es keine Rente mit 67 geben."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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