Verarbeitendes Gewerbe im Juli 2020: -8,2 % zum Vorkrisenniveau
Archivmeldung vom 04.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt 2,8 % höher als im Juni 2020. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2019 gab es einen kalenderbereinigten Rückgang um 7,3 %.
Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen lag der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt 6,2 % höher als im Juni 2020.
Die Corona-Krise prägt seit einigen Monaten die Entwicklungen im Verarbeitenden Gewerbe. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt um 8,2 % niedriger. Im Vergleich zum Vormonat gingen die Aufträge aus dem Inland im Juli 2020 um 10,2 % zurück, die Auslandsaufträge erhöhten sich um 14,4 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 7,3 % zu. Die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland stiegen um 19,2 % gegenüber Juni 2020.
Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang im Juli 2020 um 9,5 % über dem Vormonat. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen Rückgang um 0,4 %. Im Bereich der Konsumgüter stiegen die Aufträge leicht um 0,2 %. In der größten Branche des Verarbeitenden Gewerbes, der Automobilindustrie, ist der Auftragseingang im Juli 2020 deutlich angestiegen (+8,5 % zum Vormonat). Er liegt aber noch um 2,4 % niedriger als im Februar 2020. Für Juni 2020 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse insgesamt ein Anstieg um 28,8 % gegenüber Mai 2020 (vorläufiger Wert: +27,9 %).
Umsatz: +5,2 % saisonbereinigt zum Vormonat
Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt um 5,2 % höher als im Vormonat. Für Juni 2020 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 13,2 % gegenüber Mai 2020 (vorläufiger Wert: +12,5 %). Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt 9,8 % niedriger. In der Automobilindustrie ist der Umsatz im Juli 2020 gegenüber dem Vormonat um 14,3 % angestiegen. Er liegt aber noch um 7,8 % unter dem Wert von Februar 2020.
Europäische Daten zum Verarbeitenden Gewerbe
Daten zu den Umsätzen in der Industrie in anderen EU-Staaten finden Sie in der Datenbank des Europäischen Statistikamts (Eurostat). Deutschland ist eines der ersten Länder, die hierfür monatlich Daten an Eurostat liefern.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)