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Zahlungsmoral deutscher Unternehmen bricht ein

Archivmeldung vom 30.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen ist angesichts der Coronakrise drastisch gesunken. Das zeigen Daten der Wirtschaftsauskunftei Creditreform auf Basis von Millionen Zahlungsvorgängen, über welche die "Welt" berichtet.

Demnach bezahlen die Unternehmen ihre Rechnungen derzeit im Durchschnitt 11,6 Tage nach dem Fälligkeitsdatum. Im Januar hatte durchschnittliche Zahlungsverzug noch 10,4 Tage betragen. "Dieser Anstieg ist alarmierend", sagte Volker Ulbricht, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Vereine Creditreform, der Zeitung.

"In den vergangenen Jahren ist der Wert in den schlimmsten Fällen um 0,5 Tage gestiegen, einen Anstieg um 1,4 Tage haben wir nie gesehen." Grundlage für die Daten ist das Debitorenregister Deutschland von Creditreform, in dem monatlich rund sieben Millionen Zahlungsinformationen erfasst werden. Die Werte sind wegen der vielen Datensätze über die Zeit sehr stabil. Seit 2016 hatte der niedrigste Halbjahreswert der Überfälligkeit 10,0 Tage, der höchste 10,8 Tage betragen. "Muss davon ausgehen, dass sich die Zahlungsmoral weiter verschlechtert", warnte Ulbricht.

"Bei Schludern in der schlechtesten Risikoklasse ist die Zahl überfälliger Rechnungen zuletzt um 16 Prozent gestiegen." Immerhin ist die Bonität der Unternehmen noch vergleichsweise gut. "Bei 110.000 Unternehmen gab es in den vergangenen Wochen Anpassungen der Bonität nach unten", sagte Ulbricht. "Das ist noch eine relativ geringe Zahl, angesichts von 3,5 Millionen Unternehmen in der Datenbank." Verschlechterungen gab es bisher vor allem bei Firmen, die in der Zeit vor Corona schon wirtschaftliche Probleme hatten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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