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Dollaranstieg als Vorstufe steigender Goldpreise

Archivmeldung vom 31.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Hauptsitz der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main – Zentralbanken können den Goldpreis erheblich beeinflussen
Hauptsitz der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main – Zentralbanken können den Goldpreis erheblich beeinflussen

Foto: dontworry
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der aktuelle Degussa Marktreport setzt sich unter anderem mit der Ver- und Irreführung durch die geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken sowie der Verbindung zwischen dem US-Dollar und Gold auseinander.

Im Zuge der Zahlungsunfähigkeit der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 begann die Federal Reserve (Fed) die Basisgeldmenge auszuweiten. Durch diese Politik des Quantitative Easing (QE) sollte die Zahlungsunfähigkeit des Bankensystems abgewendet werden. Dadurch kam es jedoch zu einem geldpolitischen Regimewechsel. Alle bedeutenden Zentralbanken folgen seither der Fed-Politik und haben sich ins das Schlepptau der Finanzmärkte begeben.

Seitdem erwarten alle Finanzmarktakteure, dass ihnen die Zentralbankräte immer mehr Kredit und Geld, bereitgestellt zu extremen Tiefstzinsen, verabreichen. Bei fallenden Aktien- und Anleihekursen wird erwartet, dass die Zentralbanken eingreifen: Sei es, indem sie die Zinsen weiter senken oder indem sie per Anleihekäufe die Geldmenge weiter erhöhen. Dies ist eine höchst problematische Entwicklung. Die inflationäre Geldpolitik sorgt für immer größere Ungleichgewichte, die sich in immer größeren Erschütterungen entladen werden - bis hin zu einem Währungssystemkollaps. Dauerhaft lassen sich Zahlungsausfälle nicht mit einer Geldmengenvermehrung abwenden, ohne dass der Geldwert verfällt.

Wenn Sparer und Investoren das erkennen, wird sich auch die Lücke zwischen dem Goldpreis und den weltweit wachsenden Geldmengen durch einen steigenden Goldpreis schließen. Dies könnte sogar dazu führen, dass eines der ehernen Gesetze der Finanzmärkte, die negative Korrelation zwischen US-Dollar und Gold, gelockert und am Ende gar ganz aufgehoben wird. Bisher bedeutete ein steigender Dollar fallende Goldpreise und umgekehrt. Weil aber die Kaufkraft des US-Dollars immer weiter ausgehöhlt wird, wird er seinen Status als "sicherer Hafen" zunehmend mit Gold, dem ultimativen Zahlungsmittel, teilen müssen.

"Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich der Anstieg des US-Dollars mittelfristig fortsetzt", stellt Prof. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa, fest. "Die wachsenden Probleme im weltweiten ungedeckten Papiergeldsystem werden sich nicht dauerhaft mit geldpolitischen Tricksereien übertünchen lassen." Bevor jedoch der US-Dollar ernsthaft ins Wanken gerät, werden die von ihm abhängigen Währungen wie Euro oder Yen in Bedrängnis geraten. "Eine Fortsetzung des Dollaranstiegs seit 2011 kann daher als Vorstufe eines steigenden Goldpreises verstanden werden", so Polleit in seinem wirtschaftspolitischen Kommentar.

Quelle: Degussa Goldhandel GmbH (ots)

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