Finanzminister Steinbrück rechnet mit Bankmanagern ab und warnt vor Konjunkturprogrammen
Archivmeldung vom 20.10.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) fordert von den Bankmanagern mehr Initiative bei der Aufarbeitung der Finanzkrise und bei der politischen Schadensbegrenzung.
Er habe es satt, dass viele Vertreter der Wirtschaft "immer nur faules Obst aus dem 1. Rang auf die Politik im Parkett werfen", klagte Steinbrück im NRZ-Interview am Rande des SPD-Sonderparteitags in Berlin. Die Marktwirtschaft gerate in eine immer tiefere Legitimationskrise, die ihm ernsthaft Sorgen mache. Von der "Managerkaste" erwarte er "endlich mehr Verständnis für die Notwendigkeit, politische Zustimmung zu organisieren". Zugleich warnte Steinbrück vor einem Konjunkturprogramm, wie es die Parteilinke der SPD fordert: "Ich mahne zur Zurückhaltung, weil damit leicht falsche, überholte Vorstellungen verknüpft sind. Denn ich weiß nicht, wohin das Geld am Ende geht. Nützt es wirklich der Inlandsnachfrage oder wandert es in die Sparquote oder gar ins Ausland? Wer aus der Hüfte schießt, verbrennt womöglich nur Steuergeld und steht am Ende mit mehr Schulden da."
Quelle: Neue Rhein Zeitung