Paracelsus-Kliniken stellen Insolvenzantrag in Eigenverantwortung
Archivmeldung vom 21.12.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Geschäftsführung der bundesweit vertretenen privaten Krankenhauskette Paracelsus hat nach Informationen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung gestellt. Damit erreicht die seit Monaten anhaltende Liquiditätskrise der Paracelsus-Kliniken mit ihren 5500 Mitarbeitern drei Tage vor Weihnachten einen dramatischen Höhepunkt.
Eine offizielle Bestätigung für den Insolvenzantrag gibt es noch nicht. Nach Informationen der "NOZ" ist jedoch für die Sanierung der Unternehmensberater Reinhard Wichels von der WMC Healthcare in München zum Generalbevollmächtigten des Konzerns berufen worden. Er hat den Auftrag, in den kommenden drei Monaten das Unternehmen zu restrukturieren.
Mit dem Insolvenzantrag sind für die Mitarbeiter die Gehälter vorerst gesichert. Sie werden von der Arbeitsagentur als Insolvenzausfallgeld gezahlt. Erst vergangene Woche hatten sich die Zahlungsschwierigkeiten der Paracelsus-Gruppe ganz konkret gezeigt: Die Geschäftsleitung teilte den Mitarbeitern mit, dass das Weihnachtsgeld nicht pünktlich ausgezahlt werden kann.
Die Paracelsus-Kliniken Deutschland GmbH & Co. KGaA betreibt nach eigenen Angaben 17 Akut-Krankenhäuser, 13 Reha-Kliniken und neun ambulante Einrichtungen mit 5500 Beschäftigten in ganz Deutschland. Die Kommanditgesellschaft auf Aktien ist eine Unternehmensform, die Strukturen einer Aktiengesellschaft und Kommanditgesellschaft verbindet. Eine KG auf Aktien hat keinen Vorstand, sondern einen persönlich haftenden Gesellschafter. Alleingesellschafter ist der Arzt Manfred Georg Krukemeyer.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)