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Siemens-Manager sollen EU-Mitarbeiter Jaguar versprochen haben

Archivmeldung vom 22.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Siemens-Mitarbeiter sollen nicht nur Bestechungsgelder auf dem Umweg über dazwischen geschaltete Beratungsfirmen bezahlt haben, sondern zumindest in einem Fall einem EU-Mitarbeiter auch eine britische Luxuslimousine versprochen haben.

Das berichtet stern.de unter Berufung auf einen internen Bericht des EU-Betrugsbekämpfungsamtes Olaf. Danach soll in einem mutmaßlichen Korruptionsfall um ein von der EU finanziertes Kraftwerk in Serbien der vereinbarte Lohn neben Bargeld eine Limousine der Marke Jaguar gewesen sein, dem Vernehmen nach ein Modell X-Type.

Wie der stern bereits im Jahr 2004 berichtet hatte, ermittelt die Wuppertaler Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen EU-Projektmanager David Williams wegen des Verdachts, dass Mitarbeiter der Siemens Kraftwerkssparte "Power Generation" sowie der Duisburger Firma Lurgi Lentjes Service (LLS) den damaligen EU-Angestellten bestochen haben, um einen von der EAR finanzierten Kraftwerksauftrag in Serbien im Wert von 49,8 Millionen Euro zu erhalten.

Nach dem stern.de jetzt vorliegenden vertraulichen Untersuchungsbericht reiste Williams im Mai 2002 kurz vor Angebotsschluss nach Duisburg zu einem Treffen mit drei Managern von LLS und zwei Mitarbeitern von Siemens "Power Generation". Williams habe dort - so ein Olaf-Informant laut Bericht - den "Angebotsentwurf, der ihm präsentiert worden sei, kommentiert und das Angebot sei entsprechend geändert worden".

Überdies soll sich Williams beschwert haben, "dass sein Jaguar noch nicht in der Einfahrt stehe". Und obwohl das Privatkonto des Briten im Minus gewesen sei, soll der Ingenieur im Jahr 2002 mit seiner Familie eine Kreuzfahrt unternommen haben, deren Kosten mehr als 30 000 Euro betrugen.

Sowohl Williams, wie auch LLS und Siemens haben die Vorwürfe bestritten.

Quelle: Pressemitteilung stern.de

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