Zeitung: Beschäftigte vom Fahrradhersteller Mifa wählen erstmals Betriebsrat
Archivmeldung vom 13.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErstmals in der Geschichte der börsennotierten Mitteldeutschen Fahrradwerke AG (Mifa) in Sangerhausen wird ein Betriebsrat die Interessen der aktuell 900 Arbeitnehmer vertreten. Die Mitarbeiter, darunter viele Beschäftigte mit Zeitarbeitsverträgen und Leiharbeiter, haben einen 13-köpfigen Betriebsrat gewählt, teilten Betriebsräte der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung mit. Die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Halle-Dessau, Almut Kapper-Leibe, sagte: "Die IG Metall wird den Betriebsrat und die Belegschaft tatkräftig unterstützen." Die Gewerkschaft hatte die Betriebsratswahlen in Sangerhausen begleitet.
Ausgangspunkt für die Gründung einer Interessenvertretung in der Mifa war offenbar die Unzufriedenheit der Belegschaft über die Entlohnung. So war es im März 2012 spontan zu einem wilden Streik in der Nachtschicht gekommen. Für zwei Stunden hatten die Bänder in der Montagehalle stillgestanden. Die Mifa wurde 1907 gegründet und ist nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren zum größten deutschen Fahrradhersteller aufgestiegen. 2004 ging das Unternehmen an die Börse. Die Mifa hatte 2012 durchschnittlich 770 Mitarbeiter. Vor zwei Jahren stieg AWD-Gründer Carsten Maschmeyer als Investor ein, er hält fast 30 Prozent der Unternehmensanteile.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)