Einzelhandelsumsatz im September 2020 um 2,2 % geringer als im Vormonat
Archivmeldung vom 30.10.2020
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im September 2020 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 2,2 % und nominal (nicht preisbereinigt) 2,6 % weniger umgesetzt als im August 2020.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Umsatz real um 6,5 % und nominal um 7,7 %, wobei der September 2020 einen Verkaufstag mehr hatte. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im September 2020 kalender- und saisonbereinigt real 2,8 % höher.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im September 2020 real 6,8 % und nominal 9,6 % mehr um als im September 2019. Dabei lag der Umsatz bei den Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten real 7,0 % und nominal 9,7 % über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich real 4,9 % und nominal 8,3 % mehr um.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze im September 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 6,5 % und nominal um 7,0 %. Das größte Umsatzplus mit real 21,2 % und nominal 22,3 % erzielte der Internet- und Versandhandel. Deutlich zugenommen hat auch der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem realen Plus von 11,1 %. Noch nicht wieder auf dem Vorjahresniveau sind dagegen der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren und der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) mit real -7,3 % und -9,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat.
Europäische Daten zum Einzelhandel:
Ergebnisse zum Einzelhandel in anderen Staaten der Europäischen Union finden Sie in der Datenbank des Europäischen Statistikamtes Eurostat. Derzeit liegen für die meisten EU-Staaten Daten bis einschließlich September 2020 vor.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist die konjunkturelle Entwicklung gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die kalender- und saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)