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IW: Deutsche Wirtschaft stagniert

Archivmeldung vom 08.05.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Zentrale des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Konrad-Adenauer-Ufer, Köln
Zentrale des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Konrad-Adenauer-Ufer, Köln

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
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Die Wirtschaftskrise in Deutschland ist offenbar noch nicht vorbei. Nach der Rezession im vergangenen Jahr stagniere die deutsche Wirtschaft 2024, teilte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) nach einer neuen Konjunkturprognose am Mittwoch mit. Im Standortwettbewerb verliert Deutschland demnach den Anschluss - es fehlten Milliardeninvestitionen. Länder wie Frankreich, Italien, Großbritannien, die USA, Japan und China könnten dagegen alle 2024 mit einem Wachstum ihrer Wirtschaft rechnen.

In Deutschland lasse der Aufschwung hingegen auf sich warten. Der deutsche Außenhandel ist seit Herbst 2022 rückläufig und lag zuletzt wieder unter dem Niveau von 2019. Der Welthandel dürfte nach IW-Prognosen in diesem Jahr wieder wachsen - wenngleich nur um ein Prozent. Das sollte der exportorientierten deutschen Wirtschaft helfen. Doch vom globalen Aufschwung kommt hierzulande zunächst nur wenig an. Die globale Nachfrage nach Investitionsgütern - ein Kern der deutschen Exportwirtschaft - bleibe wegen der geopolitischen Lage schwach. Im Maschinenbau gehen die Geschäfte daher zurück. Zudem sei der deutsche Wirtschaftsstandort teuer, so das IW. Zwar hätten sich die Energiepreise stabilisiert, sie seien aber immer noch höher als vor der Energiekrise. Die Arbeitskosten seien in den vergangenen beiden Jahren jeweils stark um fünf Prozent gestiegen. Gleichzeitig sei die Arbeitsproduktivität um 0,1 Prozent pro Jahr zurückgegangen. Die Inflation habe zuletzt wieder eine gesunde Höhe von etwa zwei Prozent erreicht - ob das so bleibe, hängt auch von der Entwicklung der Energiepreise und der Arbeitskosten ab, teilte das Institut weiter mit. 

Damit lasse die Wende der Geldpolitik auf sich warten. Darunter leide insbesondere die Bauwirtschaft. Ihre Bruttowertschöpfung werde auch 2024 fast zehn Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen. Die Konjunkturaussichten blieben damit trübe. Die rückständigen Rahmenbedingungen trügen ihr Übriges dazu bei. Bürokratie, hohe Steuern und fehlende Investitionsimpulse aus der Politik machten Deutschland im internationalen Wettbewerb unattraktiv. Die Anlageinvestitionen der Unternehmen blieben deshalb schwach - sie gehen laut Prognose 2024 um 1,5 Prozent zurück. Zumindest beim privaten Konsum geht es aber offenbar aufwärts. Dank der niedrigeren Inflation und insgesamt robusten Arbeitsmarktlage legten die Realeinkommen der privaten Haushalte zu. Ihre Ausgaben stützen die Konjunktur 2024 um einen halben Prozentpunkt. "Für einen echten Aufschwung reicht das nicht aus", sagte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. "Neben dem Konsum müssen die Investitionen endlich in die Gänge kommen. Hier haben sich mittlerweile gewaltige Lücken aufgebaut." Dazu brauche es einen angebotspolitischen Anschub, der die Standortbedingungen verbessere. "Wenn sich nichts ändert, verschleudern wir auch weiterhin unser Potenzial", so Grömling.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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