Deutsche Versorger haben Angst vor ihren Kunden
Archivmeldung vom 26.10.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschlands Energieversorger fürchten sich vor dem direkten Kontakt mit Kunden, wie eine neue Analyse von Absolit Consulting ergeben hat. "Sie haben gute Gründe dazu", kommentiert Studienautor Torsten Schwarz die Ergebnisse gegenüber pressetext. Denn: "Alle haben rechtliche Mängel beim E-Mail-Marketing und keinem gelingt es, auf dem Smartphone alles richtig zu machen."
Die neue Absolit-Studie hat 79 Energieversorger auf 46 Variablen zum digitalen Dialog analysiert. Nur jeder zweite Energieversorger bietet Kunden und Interessenten den digitalen Kontakt an. 58 Prozent haben eine Facebook-Seite und 53 Prozent bieten E-Mail-Newsletter. 30 Prozent verweigern sich gar jeglichem digitalen Kundenkontakt und bieten weder Facebook noch Newsletter. "Das ist ein Armutszeugnis für eine kundenorientierte Branche", bringt es Schwarz auf den Punkt.
Dass gut jeder zweite Versorger keinen Newsletter anbietet, frustiert Kunden. Auch nach drei Monaten des Wartens haben 55 Prozent der Energieversorger noch keinen Newsletter verschickt. "Die Scheu der Versorger ist vielleicht auch ganz gut so: 26 Prozent vergessen bei der Einwilligung die juristisch geforderte Bestätigung der Einwilligung (Double-Opt-in)", so Schwarz. Zum Vergleich: Im Handel arbeiten 97 Prozent der Firmen mit Double-Opt-in. Bei allen untersuchten Versorgern konnten Mängel bei der Rechtssicherheit nachgewiesen werden.
Darstellungsprobleme normal
Aber auch die 29 Prozent der Energieversorger, denen es gelingt, E-Mails zu versenden, sind keine Glanzlichter. Keiner schafft es, fehlerfrei auch auf dem Smartphone eine gute Figur zu machen. 70 Prozent haben keine ordentliche Kurzzusammenfassung (Pre-Header) und 40 Prozent der E-Mails waren nicht richtig dargestellt. Und wer es dann doch geschafft hat, in der E-Mail etwas anzuklicken, erlebte am Ende die böse Überraschung: Jede fünfte Webseite war nicht für Mobilgeräte optimiert. Schwarz sieht in diesem Bereich großen Handlungsbedarf.
"Da gibt es noch viel Potenzial für engagierte E-Mail-Marketer. Statt über Digitalisierung zu theoretisieren, sollten die Führungskräfte deutscher Energieversorger ihren Marketingabteilungen Ressourcen freigeben, um die naheliegenden Hausaufgaben zu erledigen", verdeutlicht der Experte abschließend gegenüber pressetext.
Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann