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Chemiegewerkschaft fordert "großen Impf-Kraftakt"

Archivmeldung vom 29.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Vorsitzende der Chemiegewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, fordert einen "großen solidarischen Impf-Kraftakt". "Wir waren die Schnellsten bei der Impfstoffentwicklung, drohen aber die Langsamsten bei der Verimpfung zu werden", kritisierte er in der "Welt".

"Schnellstmöglich müssen Hausärzte und Betriebsärzte eingebunden werden - und zwar ohne überzogene behördliche Gängelung. Man darf ihnen vertrauen: Impfen ist ihr Kerngeschäft", so Vassiliadis. "Nur so können wir die Bevölkerung in der Breite impfen, wenn im April deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung steht."

Der Gewerkschaftschef drängt außerdem darauf, die Impfstoffproduktion in Deutschland auszubauen - auch wenn das erst im kommenden Jahr Wirkung zeigt. "Niemand kann heute seriös vorhersagen, wie lange die erste Generation der Impfstoffe schützt und welche Virusmutationen noch auf uns zukommen", sagte Vassiliadis. "Impfen gegen Corona kann zur Daueraufgabe werden wie das Impfen gegen die Grippe. Dafür müssen wir uns in der Produktion rüsten." Die Bundesregierung hat angekündigt, die Impfstoffproduktion massiv hochzufahren, um unabhängiger von Lieferungen aus dem Ausland zu werden, und eine entsprechende "Taskforce Impfen" ins Leben gerufen. "Ziel ist es, 2022 eine sichere Versorgung mit Impfstoffen ,made in Germany`, über eigene Produktionskapazitäten, zu haben", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Andreas Feicht der "Welt".

"Die Aufgabe unserer Taskforce ist es, dafür zu sorgen, dass die Produktionskette bei Impfstoffen möglichst reibungslos läuft und frühzeitig zu helfen, wenn es irgendwo stockt", so Feicht, der den Staatssekretärsausschuss leitet, dem die Taskforce zu berichten hat. Derzeit bremsen lange Genehmigungsverfahren und die weltweite Knappheit wichtiger Grundstoffe eine rasche Betriebsaufnahme großer Produktionswerke. Perspektivisch drohen zudem Engpässe bei Zulieferprodukten, die für die Abfüllung nötig sind. "Injektionsfläschchen aus Glas, sogenannte Glasvials, sind ein unerlässlicher Teil der Produktionskette", sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. "Bei einem länger andauernden hohen Bedarf an Glasvials, beispielsweise auf Grund von Virus-Mutationen, kann ein Lieferengpass durch die Hersteller nicht ausgeschlossen werden." Das Ministerium prüft daher unter anderem, ein Förderprogramm zur Unterstützung der Produktion von Glasvials aufzulegen. Genehmigungsverfahren für Impfstoffproduktionen sind besonders aufwendig. "Im Moment läuft das Zusammenspiel zwischen Behörden und Impfstoffproduzenten gut. In puncto Geschwindigkeit und Klarheit der Anforderungen ist dies das Level, das wir brauchen", sagte Han Steutel, Präsident des Verbands forschender Arzneimittelhersteler, der "Welt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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