Opel-Stammwerk in Rüsselsheim bedroht
Archivmeldung vom 31.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas hochmoderne Opel-Stammwerk in Rüsselsheim baut immer weniger Autos. In einer Studie über die Opel-Modelle Vectra und Signum, die beide in Rüsselsheim gebaut werden, kommt der Gelsenkirchener Automarktexperte Ferdinand Dudenhöffer zu dem Ergebnis, dass die Kapazitätsauslastung in Rüsselsheim im kommenden Jahr auf 50 Prozent sinkt.
"Damit fallen in Rüsselsheim erhebliche
Verluste an." Ursächlich dafür ist der schwache Absatz von Vectra und
Signum, die bereits in diesem Jahr mit 34100 Verkäufen "auf einen
historischen Tiefstand" fallen.
"Der Privatkäufer in Deutschland hat
sich vom Vectra verabschiedet", schreibt Dudenhöffer in der Studie,
über die der Tagesspiegel (Dienstagausgabe) berichtet.
Der neue Vectra und der neue Saab 9-3, die beide ab 2008 in
Rüsselsheim gebaut werden, bringen Dudenhöffer zufolge nur "kurze
Entlastung". "Nach einer kurzen Phase von 2008-2010 wird danach das
Werk erneut mit der heutigen Kapazität in die Verlustzone geraten",
befürchtet er. In der Konsequenz müsse GM über "seine Kapazitäts- und
Werksplanungen in Europa neu nachdenken".
In einem offenen Brief an den Präsidenten von General Motors (GM) Europe, Carl-Peter Forster, hatte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz bereits vor zwei Wochen von einer "dramatischen Beschäftigungssituation" in Rüsselsheim gesprochen und verstärkte Anstrengungen im Marketing für den Vectra-Verkauf gefordert.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel