Arbeitgeberpräsident Hundt kritisiert geplante Besserstellung von Teilzeitbeschäftigten
Archivmeldung vom 05.11.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittArbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat die Pläne von Union und SPD, Teilzeitbeschäftigte besser zu stellen, scharf kritisiert. "Ein befristeter allgemeiner Teilzeitanspruch belastet vor allem kleinere und mittlere Unternehmen mit Bürokratie und trägt Unfrieden in die Belegschaft", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe).
Ein solcher Anspruch auf Teilzeit könne die Zusammenarbeit der Belegschaft empfindlich stören. "Wenn Mitarbeiter immer wieder den Ausfall von Arbeitszeit durch Mehrarbeit ausgleichen müssen, beeinträchtigt dies den Betriebsfrieden. Die Planbarkeit der eigenen Arbeitszeit wird für die nicht in Teilzeit arbeitenden Arbeitnehmer erschwert. Das schafft Konfliktpotenzial innerhalb der Belegschaft und erschwert die Personalplanung in vielen Betrieben", warnte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Hundt wies gegenüber der Zeitung darauf hin, dass der schon heute bestehende Teilzeitanspruch die Unternehmen vor erhebliche Probleme stelle. "Vielfach wird er genutzt, um eine spezielle Verteilung der Arbeitszeit wie etwa die Beschränkung der Tätigkeit auf einige Wochentage oder auf einige Stunden am Vormittag durchzusetzen", sagte er. Besonders kleinen und mittleren Unternehmen fiele es schon jetzt schwer, für diese Arbeit eine qualifizierte Ersatzeinstellung in Teilzeit zu organisieren. Wenn nun der Teilzeitanspruch auch noch befristet werden könne, werde die Ersatzeinstellung nochmals erschwert. "Qualifizierte und befristete Vertretungen nur für Nachmittage oder bestimmte Wochentage sind auf dem Arbeitsmarkt kaum zu finden", sagte Hundt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur