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Bundesbank will weitere Zinserhöhungen

Archivmeldung vom 24.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Die Bundesbank plädiert für weitere Zinserhöhungen im Euroraum. "Wenn sich die Inflation wie prognostiziert entwickelt, sollte dies meiner Meinung nach nicht das Ende der Zinserhöhungen bedeuten", sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel am Freitag bei einem Treffen von Zentralbankern, Investoren und Ökonomen im schottischen Edinburgh, laut Redetext.

"Es wird notwendig sein, die Leitzinsen auf ein ausreichend restriktives Niveau anzuheben, um die Inflation rechtzeitig wieder auf zwei Prozent zu senken", so Nagel. Ebenso sollten die Leitzinsen "so lange wie nötig hoch genug" gehalten werden, "um dauerhafte Preisstabilität zu gewährleisten". Der Bundesbank-Chef erwartet für Deutschland im Jahr 2023 eine jährliche Inflationsrate "bei nahe 6 Prozent", für den Euroraum 5,3 Prozent.

"Während es Anzeichen dafür gibt, dass der vorgelagerte Inflationsdruck in der Weltwirtschaft nachgelassen hat, wird der zugrunde liegende Preisdruck in der Binnenwirtschaft zunehmend zu einer Sorge". Ein Indikator dafür sei die Kerninflation, also die Teuerung ohne Preise für Energie und Nahrungsmittel. Es sei mittlerweile verständlich, dass Arbeitnehmer und Gewerkschaften versuchten, den Kaufkraftverlust in Lohnverhandlungen auszugleichen; Die derzeit in Deutschland erzielten Tarifabschlüsse seien aber "insgesamt nicht mit einer mittelfristigen Preisstabilität für den Euroraum vereinbar". Es gebe bereits "Anzeichen für Zweitrundeneffekte von inflationsbedingten höheren Lohnerhöhungen zurück auf die Preise". Das Lohnwachstum sei dabei ein wichtiger Bestandteil der "hausgemachten" Inflation, so Nagel. Die Inflation werde dadurch "hartnäckiger".

Um dies zu verhindern, müssten Arbeitnehmer "vernünftige" Lohnsteigerungen und die Unternehmen "vernünftige" Gewinnmargen akzeptieren. Eine Preis-Lohn-Spirale gelte es aus Sicht der Bundesbank zu vermeiden. Auf die schwelende Bankenkrise ging Nagel nicht näher ein. Die Aussagen könnten ein Indikator dafür sein, dass die ins Straucheln geratenen Banken kein entscheidender Faktor bei der Zinspolitik sind - anders als von vielen Investoren erwartet. Nachdem in den USA die erste Bank in die Pleite gerutscht war, waren an den Märkten die Erwartungen von weiteren Zinserhöhungen heruntergeschraubt worden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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