Hightech-Industrie geht mit Zuversicht ins neue Jahr
Archivmeldung vom 19.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutsche Hightech-Industrie blickt mit großer Zuversicht in das Jahr 2008. 78 Prozent der Unternehmen erwarten im kommenden Jahr steigende Umsätze. 16 Prozent rechnen mit einem stabilen Geschäft und nur 6 Prozent gehen von sinkenden Umsätzen aus. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) hervor.
„Die Aussichten für die ITK-Branche sind gut“, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. „Die Nachfrage von Wirtschaft, Staat und Privatkunden nach modernen Informations- und Kommunikationssystemen wird auch im kommenden Jahr kontinuierlich wachsen.“ Am stärksten gefragt sind laut Umfrage Computer, Software und IT-Dienstleistungen.
Das Jahresendgeschäft 2007 verläuft nach Angaben der Unternehmen ebenfalls erfolgreich. Ein Viertel der Anbieter von Hightech-Produkten und -Diensten rechnen mit einem besseren Weihnachtsgeschäft, 70 Prozent erwarten Umsätze auf Vorjahresniveau. „Im vergangenen Jahr hatten viele Verbraucher größere Anschaffungen wegen der damals anstehenden Mehrwertsteuererhöhung vorgezogen. Das macht sich jetzt bemerkbar“, sagte Scheer. Am stärksten gefragt sind im aktuellen Weihnachtsgeschäft Flachbildfernseher, Multimedia-Handys und Digitalkameras. Ebenfalls beliebt sind Navigationssysteme und Multifunktionsgeräte, aber auch Software.
Laut der Umfrage hat sich die Beschäftigungssituation in der IT-Branche im Jahr 2007 deutlich verbessert. 56 Prozent der befragten Unternehmen stellen zusätzliche Mitarbeiter ein und nur 5 Prozent müssen Arbeitsplätze abbauen. „Vor allem Software-Häuser und IT-Dienstleister suchen intensiv nach neuen Mitarbeitern“, sagte Scheer. „Die besten Aussichten haben Programmierer und IT-Manager mit Hochschulabschluss.“ In der BITKOM-Befragung gaben 64 Prozent der Unternehmen an, dass der Mangel an IT-Experten ihre Geschäftstätigkeit behindert. Das ist der höchste Wert seit dem Start der Umfrage im Jahr 2001. Eine Ausnahme bei der Beschäftigungsentwicklung bildet der Telekommunikationssektor, der zurzeit einem scharfen Preiswettbewerb ausgesetzt ist.
„Die Themen Bildung und Zuwanderung werden uns im Jahr 2008 begleiten“, sagte Scheer. „Sie müssen wir angehen, um das Problem des Expertenmangels in den Griff zu bekommen.“ Auf dem IT-Gipfel habe es Signale für eine Anpassung des Zuwanderungsrechts gegeben. Ein weiteres Top-Thema der ITK-Branche im Jahr 2008 wird der Umwelt- und Klimaschutz. „Die Hersteller sind große Schritte voran gekommen, um die Energieeffizienz der Geräte zu verbessern“, sagte Scheer. „ITK ist zudem ein wesentlicher Faktor, um Energie in anderen Branchen einzusparen.“ Zum Beispiel führe intelligente Software dazu, dass Energienetze und Maschinenparks besser ausgelastet sind.
Ein wichtiges Thema bleibt die Sicherheit. Scheer: „Das reicht vom Schutz vor PC-Viren und Phishing bis zu großen gesellschaftspolitischen Fragen wie der Diskussion um Online-Durchsuchungen von Computern oder der Einführung des biometrischen Personalausweises.“ Im Fokus steht 2008 auch die Telekommunikations- und Medienpolitik. „Mit dem Fernsehen per Internet oder Handy entstehen neue Formen der Mediennutzung, die im Spannungsfeld zwischen Rundfunk-, Telekommunikations- und Internetrecht liegen“, sagte Scheer. „Hier gilt es, Regelungen zu finden, die eine zügige Entwicklung dieser Märkte ermöglichen.“ Das Jubiläumsjahr der zehnjährigen Liberalisierung des Telekommunikationsmarkts will BITKOM nutzen, hierzu weitreichende Vorschläge vorzulegen.
Quelle: BITKOM