DGB fordert Teilrente mit 60
Archivmeldung vom 20.06.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDer Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) macht sich für ein neues Frühverrentungsprogramm stark, auf das Arbeitnehmer ab 60 Jahren Anspruch haben sollen. "Für die Gewerkschaften haben Verbesserungen beim Übergang von der Arbeit in die Rente absolute Priorität", sagte die Vizechefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Annelie Buntenbach, der "Welt". "Denn der dringendste Handlungsbedarf besteht doch nicht nach dem Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze, sondern in der Zeit davor."
Deshalb wollen die Gewerkschaften die von der Bundesregierung angekündigte Arbeitsgruppe zur Flexi-Rente nutzen, um einen flexibleren Ausstieg aus dem Beruf schon ab 60 Jahren zu ermöglichen. Dazu sollten nach Ansicht der Gewerkschafts-Vizechefin die Regelungen zur Teilrente ausgebaut werden. Konkret sollen Beschäftigte künftig bereits mit 60 Jahren statt wie bisher mit 63 Jahren eine Teilrente beziehen können. "Ein Recht auf Teilzeit für Ältere ist nötig, damit die Tarifparteien die Möglichkeit haben, Brücken vom Erwerbsleben in den Ruhestand zu bauen", sagte Buntenbach.
Es gebe viele Arbeitnehmer, die es aus unterschiedlichen Gründen, etwa weil sie arbeitslos oder krank seien, gar nicht bis zur Altersgrenze schafften, sondern vorher mit ihrer Arbeit aufhören müssten, sagte Buntenbach. Eine klare Absage erteilte die Gewerkschafterin der Flexi-Rente, die das Arbeiten im Rentenalter attraktiver machen soll. So werde der DGB nicht akzeptieren, dass ein neuer Befristungstatbestand für Ältere eingeführt wird, stellte Buntenbach klar. "Wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine Weiterbeschäftigung nach dem Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters wollen, muss dies unter den gleichen Bedingungen geschehen wie für jüngere Arbeitnehmer."
Die Flexi-Rente war auf Druck der Union in das Rentenpaket aufgenommen worden. Am kommenden Donnerstag wird sich die Arbeitsgruppe konstituieren, der neben Vertretern der Regierung und der Fraktionen auch die Sozialpartner angehören sollen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur