Kartellamt ermittelt gegen Mühlenkartell
Archivmeldung vom 01.12.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBeim Bundeskartellamt läuft ein Verfahren gegen zehn Mühlen im Südwesten. Nach Recherchen des Südwestrundfunks (SWR) handelt es sich um die Stuttgarter Bäckermühlen.
Die Gesellschaft soll Konkurrenten durch Preis- und Kundenabsprachen in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht haben. Nach Angaben des Bundeskartellamtes haben die zehn Mitglieder der Stuttgarter Bäckermühlen GmbH & Co KG inzwischen die meisten Vorwürfe eingeräumt. Die Gesellschaft soll sich auflösen. Demnächst sollen Bußgelder verhängt werden. Zu den Stuttgarter Bäckermühlen gehören unter anderem Mühlen aus Bad Wimpfen, Aalen, Ulm, Mönsheim, Freiburg und Horb am Neckar. Der Geschäftsführer wollte sich gegenüber dem SWR nicht zu den Vorwürfen äußern. Er bestätigt lediglich, dass die Auflösung der GmbH in die Wege geleitet sei.
Die Ermittlungen gegen die Stuttgarter Bäckermühlen sind Teil eines europaweiten Kartellverfahrens, in das auch bundesdeutsche Marktführer der Branche verwickelt sind. Betroffen von den Ermittlungen ist auch eine Mühle aus Rottenburg am Neckar. Sie hatte vor zwei Jahren Insolvenz angemeldet. Die Stuttgarter Bäckermühlen haben danach das Mahlwerk des Ex-Konkurrenten gekauft, um einen weiteren Betrieb der Mühle unmöglich zu machen. Aufgrund des laufenden Kartellamtsverfahrens wurde der Kaufvertrag nun rückgängig gemacht.
Quelle: SWR