Jede Woche wandern an deutschen Flughäfen hochwertige Waren für 2 Millionen Euro in den Müll
Archivmeldung vom 27.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAufgrund der bestehenden EU-Regelungen zur Beschränkung von Flüssigkeiten im Handgepäck wandern jede Woche an deutschen Flughäfen zumeist hochwertige Parfüms und Spirituosen ungenutzt in den Müll.
Täglich fallen an den
Sicherheitskontrollstellen der deutschen Flughäfen große Mengen an
zurückgewiesenen Flüssigkeiten an. Alleine am Frankfurter Flughafen
müssen an Spitzentagen bis zu drei Tonnen an Flüssigkeiten
eingesammelt werden. Schätzungen des deutschen Flughafenverbandes ADV
zufolge entspricht der Wert der zu entsorgenden Waren wöchentlich
etwa 2 Millionen Euro. Eine weitere Zunahme der Menge von zu
entsorgenden Waren wird für den bevorstehenden Osterreiseverkehr
erwartet.
Betroffen von diesen Regelungen sind vor allem Transferfluggäste,
die aus Nicht-EU-Staaten in das Gebiet der Europäischen Union
einreisen und einen Anschlussflug gebucht haben. Aufgrund mangelnder
oder nicht vorhandener Informationen am Ausgangsflughafen außerhalb
der EU müssen die von den Fluggästen erworbenen, meist hochwertigen
Produkte, die über die von der EU zugelassenen Mindestmengen
hinausgehen, an den Sicherheitskontrollstellen zurückgelassen und
durch den Flughafenbetreiber entsorgt werden.
Eine vielfach vorgeschlagene Verwertung der Waren zugunsten
karitativer Einrichtungen ist in Deutschland aus haftungs- und
zollrechtlichen Gründen nicht möglich. Die eingesammelten Waren
müssen von den Flughäfen aufgrund der Brandlast teuer als Sondermüll
entsorgt werden.
Hierzu Ralph Beisel, Geschäftsführer der ADV: "Die Europäische Kommission sollte die bestehenden Regelungen überprüfen und am besten zurücknehmen. Zugleich sollte die EU-Kommission auch weitere geplante Sicherheitsmaßnahmen, wie etwa die Verschärfungen zur Größe des Handgepäcks, kritisch auf ihre Sinnhaftigkeit hinterfragen."
Quelle: Pressemitteilung Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen