Zeitung: Siemens will im Energiesektor 1.000 Arbeitsplätze streichen
Archivmeldung vom 10.06.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Siemens-Konzern will in seinem größten Sektor Energie in den nächsten Jahren 1.000 Arbeitsplätze abbauen. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Dienstagsausgabe) berichtet, plant das Unternehmen in einem ersten Schritt, rund 340 Stellen an den Standorten Erlangen und Offenbach in der Geschäftseinheit "Schlüsselfertige Kraftwerke" (Energy Solutions) einzusparen.
Siemens reagiere damit auf die verschlechterte Auftragslage in Europa. Mittelfristig will der Konzern in der selben Geschäftseinheit sogar rund 650 Arbeitsplätze an den beiden Standorten abbauen und stattdessen neue in Korea schaffen, hieß es weiter. Mit der Verlagerung, die zu Lasten deutscher Standorte geht und bis Ende 2016 abgeschlossen sein soll, will Siemens seine Präsenz in Asien stärken. Betroffen sind in erster Linie hochqualifizierte Mitarbeiter wie Ingenieure.
Ein Sprecher von Siemens kommentierte die Zahlen nicht, bestätigte der Zeitung aber, dass gerade Gespräche mit Arbeitnehmervertretern aufgenommen worden seien, um sozialverträgliche Lösungen zu finden. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben.
Die neuen Maßnahmen allein in dieser Geschäftseinheit haben zunächst nichts mit dem im vergangenen Jahr aufgelegten Spar- und Fitnessprogramm "Siemens 2014" zu tun. Mit ihm wollen die Münchner bis Ende 2014 insgesamt 6 Milliarden Euro einsparen, die Konzernstrukturen verschlanken und die Rentabilität erhöhen. Es muss damit gerechnet werden, dass im Zuge dieses Programms ein weiterer Stellenabbau erfolgt.
Alles in allem dürfte Siemens nach Schätzungen von Unternehmensbeobachtern deutlich mehr als 10.000 Arbeitsplätze im Zuge dieses Programms abbauen. Einzelheiten hat das Unternehmen bislang nicht genannt. Auf den Sektor Energie dürfte jedoch ein Großteil entfallen, da er allein 3,3 Milliarden Euro einzusparen hat.
Quelle: dts Nachrichtenagentur