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Erzeugerpreise März 2023: +7,5 % gegenüber März 2022

Archivmeldung vom 20.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt — Destatis/StBA —
Statistisches Bundesamt — Destatis/StBA —

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im März 2023 um 7,5 % höher als im März 2022. Im Februar 2023 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat noch bei +15,8 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat sanken die Erzeugerpreise im März 2023 um 2,6 %. Damit waren sie im sechsten Monat in Folge rückläufig.

Die Ergebnisse sind weiterhin vorläufig hinsichtlich der Entwicklung der Strom- und Gaspreise. Grund hierfür ist die Preisbremse für Strom und Gas, die seit Januar 2023 gilt und seit März 2023 umgesetzt wird. Da im März noch nicht alle auskunftspflichtigen Energieversorgungsunternehmen Daten unter Berücksichtigung der Preisbremse meldeten, konnte die Wirkung der Preisbremse nur teilweise berücksichtigt werden. Damit bleiben die Ergebnisse für den Teilindex Energie sowie den Gesamtindex der Erzeugerpreise auch für März 2023 vorläufig. Auch die Aktualisierung der vorläufigen Ergebnisse für Januar und Februar 2023 muss nochmals verschoben werden.

Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie, bedingt durch den hohen Wägungsanteil der Energiepreise am Gesamtindex in Kombination mit außergewöhnlich hohen Preisveränderungen. Zudem stiegen, teilweise infolge der Preissteigerungen für Energie, auch die Preise für Verbrauchsgüter, Vorleistungsgüter, Gebrauchsgüter und Investitionsgüter deutlich an. Auch für den Rückgang des Erzeugerpreisindex gegenüber dem Vormonat ist die Entwicklung der Energiepreise hauptverantwortlich.

Weiterhin gestiegene Energiepreise im Vorjahresvergleich, im Vormonatsvergleich jedoch sinkend

Die Energiepreise waren im März 2023 den vorläufigen Ergebnissen zufolge im Durchschnitt 6,8 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Februar 2023 sanken sie dagegen um 7,6 %. Da die Energiepreise bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im März 2022 stark gestiegen waren, führte dies nun gemeinsam mit den Preisrückgängen der vergangenen Monate zu einem nur noch vergleichsweise moderaten Anstieg im Vorjahresvergleich (Basiseffekt). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatte immer noch die Preissteigerungen für Erdgas in der Verteilung. Erdgas in der Verteilung kostete im März 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 19,1 % mehr als im März 2022. Die Preise für Strom waren über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber März 2022 unverändert.

Mineralölerzeugnisse waren 18,4 % billiger als im März 2022, gegenüber Februar 2023 sanken diese Preise um 2,3 %. Im März 2022 waren die Preise für Mineralölerzeugnisse infolge des Kriegsausbruchs in der Ukraine binnen eines Monats um 25,8 % gestiegen.

Leichtes Heizöl war im März 2023 um 33,6 % billiger als ein Jahr zuvor (-4,4 % gegenüber Februar 2023). Die Preise für Kraftstoffe sanken um 19,4 % (-1,7 % gegenüber Februar 2023).

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 7,9 % höher als im März 2022 und stiegen gegenüber Februar 2023 um 0,2 %.

Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch gestiegene Preise für Nahrungsmittel

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im März 2023 um 15,4 % höher als im März 2022 und stiegen gegenüber Februar 2023 um 0,7 %. Nahrungsmittel waren 19,2 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+89,2 % gegenüber März 2022). Gegenüber dem Vormonat Februar gaben diese Preise jedoch geringfügig nach (-0,1 %). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 46,6 % mehr als im März 2022, Schweinefleisch 33,4 %. Margarine und Nahrungsfette waren 29,3 % teurer als ein Jahr zuvor. Billiger als im März 2022 waren insbesondere Butter (- 11,6 % gegenüber März 2022) und nicht behandelte pflanzliche Öle (- 31,0 % gegenüber März 2022).

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im März 2023 um 10,0 % höher als ein Jahr zuvor und stiegen gegenüber Februar 2023 um 0,3 %, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+11,7 % gegenüber März 2022).

Investitionsgüter kosteten 7,5 % mehr als im Vorjahr (+0,2 % gegenüber Februar 2023), vor allem verursacht durch die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 9,4 %, gefolgt von denen für Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,9 %).

Preissteigerungen bei Vorleistungsgütern vor allem bedingt durch Glas, Keramik und verarbeitete Steine

Vorleistungsgüter waren im März 2023 um 4,7 % teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat sanken diese Preise geringfügig um 0,1 %. Den größten Einfluss auf die Preissteigerung für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatte die Preisentwicklung für Glas, Glaswaren, Keramik und verarbeitete Steine (+24,1 % gegenüber März 2022).

Besonders stark stiegen die Preise für Zement (+52,3 % gegenüber März 2022). Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln war 30,7 % teurer als im März 2022 (-4,6 % gegenüber Februar 2023). Haushalts-, Hygiene- und Toilettenartikel aus Zellstoff, Papier und Pappe kosteten 27,8 % mehr.

Billiger als im März 2022 waren Metalle (-3,6 %). Gegenüber dem Vormonat sanken die Metallpreise um 1,0 %. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 9,3 % weniger als im März 2022. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken um 24,5 % im Vorjahresvergleich.

Besonders stark fielen bei den Vorleistungsgütern im Vorjahresvergleich die Preise für nichtmetallische Sekundärrohstoffe wie Papier (-43,7 %).

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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