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Studie: Deutsche Unternehmen entscheiden zu kompliziert

Archivmeldung vom 17.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In vier von zehn deutschen Unternehmen behindern langwierige Entscheidungen die Arbeit. Die Probleme sind häufig hausgemacht: Weil beispielsweise zu viele Mitarbeiter an den Prozessen beteiligt sind, ist die Abstimmung untereinander erheblich erschwert - Abläufe ziehen sich dadurch unnötig in die Länge.

In drei von zehn Unternehmen hemmen außerdem komplexe Hierarchien die Entscheidungen. Verantwortlichkeiten sind nicht ausreichend geklärt, weshalb sich Mitarbeiter mitunter nicht für Aufgaben zuständig fühlen. Sie bleiben dann unerledigt liegen. Das ergibt der "Managementkompass Komplexitätsmanagement", der von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut durchgeführt wurde.

Komplexe Organisationsstrukturen wirken sich jedoch nicht nur auf die zügige Abwicklung von Aufgaben negativ aus. Die Mitarbeitermotivation leidet ebenfalls darunter: Drei von zehn Führungskräften klagen, dass ihr Personal nicht ausreichend motiviert ist. "Unübersichtliche Prozesse, ungeklärte Zuständigkeiten und Kommunikationsprobleme führen zwangsläufig auch zu demotivierten Mitarbeitern", so Dr. Rainer Scholz, Senior Executive Manager bei Steria Mummert Consulting. "Denn werden wichtige Informationen nicht an die Mitarbeiter weitergegeben, dann fühlen sie sich mit ihrer Arbeit nicht ernst genommen - geschweige denn wertgeschätzt. Das löst Unzufriedenheit aus, was sich wiederum auf die Leistung niederschlägt."

Um die Abläufe im Unternehmen insgesamt übersichtlicher zu gestalten, sollten die Firmen ihr Komplexitätsmanagement auf neue Füße stellen. Dabei darf sich das Management allerdings nicht nur auf die Standardisierung und Optimierung einzelner Prozesse verlassen. Es gilt vielmehr, Entscheidungen schnell und am richtigen Platz zu treffen. "Übergeordnetes Ziel ist dabei, Transparenz zu schaffen und alle Mitarbeiter auf einen Wissenstand zu bringen", rät Scholz. "Das betrifft sowohl den Informationsfluss in und zwischen den Abteilungen als auch Zuständigkeiten, die klar definiert werden müssen."

Komplexitätstreiber in deutschen Unternehmen 

  • Langwierige Entscheidungsprozesse: 37%             
  • Umfangreiche Geschäftsprozesse: 30%                 
  • Mangel an Motivation der Mitarbeiter: 29%       
  • Komplexe Hierarchien im Unternehmen: 27%         
  • Mangel an Fachkompetenz der Mitarbeiter: 25%   

N=381, Mehrfachnennungen möglich

Quelle: Steria Mummert Consulting

 

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