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DIHK: Kriegsfolgen bedrohen immer mehr Unternehmen

Archivmeldung vom 21.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Politiker sind immer öfters erschrocken von Aggressivität von anderen gegen sich selbst - Kann es da blausible Gründe dafür geben? (Symbolbild)
Politiker sind immer öfters erschrocken von Aggressivität von anderen gegen sich selbst - Kann es da blausible Gründe dafür geben? (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Immer mehr Unternehmen in Deutschland sehen sich wegen der Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine in ihrer Existenz bedroht. Das berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" unter Berufung auf eine Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).

Demnach berichtete jeder zehnte Betrieb von einer deutlich verschlechterten Finanzlage bis hin zur Insolvenzgefahr. "Tausende Betriebe schildern den Industrie- und Handelskammern aktuell, wie stark sie durch direkte oder indirekte Kriegsfolgen um ihre wirtschaftliche Zukunft fürchten", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian dem RND. Die drohenden Verwerfungen hätten viele Ursachen: "Sprunghaft steigende Energiepreise, Rohstoffengpässe, Lieferkettenprobleme, Sanktionsfolgen sowie direkte Kriegsfolgen verstärken sich und führen in immer mehr Fällen zu einer gefährlichen Mischung." Adrian sagte, dass aus seiner Sicht nicht die Sanktionen, sondern der Krieg Schuld an der Misere seien. "In der deutschen Wirtschaft gibt es ein klares Bekenntnis zu den verhängten Sanktionen. Selbst aus den Unternehmen, die dadurch konkrete Nachteile haben, hören wir kaum Kritik", sagte er.

"Der Krieg tötet nicht nur Menschen und ihre Lebensgrundlagen, er zerstört auch die Basis unserer Wirtschaft in Europa." Besonders dramatisch ist die Situation der Umfrage zufolge im Bereich Verkehr und Logistik, wo mehr als ein Viertel der Unternehmen nach eigener Einschätzung in eine finanzielle Schieflage geraten ist. "Hier und in der Industrie schlagen insbesondere die stark gestiegenen Energiepreise durch", so Adrian.

"Viele Betriebe geraten deshalb aktuell in eine bedrohliche Kostenklemme." Der DIHK-Präsident rief die Politik auf, betroffene Unternehmen mit konkreten Nothilfe-Maßnahmen zu unterstützen und kündigte an, bei der Suche nach passenden Instrumenten helfen zu wollen. Zielführend sei aus seiner Sicht die Möglichkeit, aktuelle Verluste über einen längeren Zeitraum steuerlich vollständig zu verrechnen. "Deshalb sollte der Verrechnungszeitraum zumindest vorübergehend auf mehr als drei Jahre zurück - am besten auf fünf - ausgeweitet werden", forderte Adrian.

Außerdem sollten Unternehmen aktuelle Verluste auch vollständig mit zukünftigen Gewinnen verrechnen können. "Darüber hinaus ist die Bereitstellung von KfW-Krediten mit 100-Prozent-Haftungsfreistellung sinnvoll, analog zur bekannten Corona-Hilfe." Bei besonders betroffenen Unternehmen werde man auch über Unterstützung in Form von Eigenkapital und direkten Zuschüssen etwa zu den Energiekosten beraten müssen, sagte der DIHK-Präsident. Er kündigte an, dass sich die Vollversammlung - das höchste Gremium des DIHK - in dieser Woche mit der sich zuspitzenden Situation in den Unternehmen beschäftigen werde.

Davon würden weitere Signale ausgehen, was für die kurz- und langfristige Stabilisierung der deutschen Wirtschaft notwendig sei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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