Dänischer Immobilieninvestor Taekker zieht sich weitgehend aus Berlin zurück
Archivmeldung vom 18.04.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer dänische Immobilienkonzern Taekker hat 770 Wohnungen, überwiegend in den Innenstadtbezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg gelegen, an das britische Investementunternehmen »Round Hill Capital« mit Sitz in London verkauft. Das bestätigte Jørn Tækker, Chef der gleichnamigen Firma, auf Anfrage der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«.
Obwohl der Verkauf laut Handelsregisterauszügen bereits am 5. April stattgefunden hat, hatten weder die zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung noch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg bisher von der Transaktion Kenntnis erhalten. Offensichtlich handelt es sich erneut um einen sogenannten Share Deal. Das bedeutet, dass nicht die Immobilien an sich, sondern Anteile an der Eigentümergesellschaft verkauft worden sind - maximal 95 Prozent an ein Unternehmen. Dadurch entfällt die sechsprozentige Grunderwerbsteuer.
Auch mögliche bezirkliche Vorkaufsrechte in Milieuschutzgebieten kommen nicht zum Tragen, denn diese greifen laut Gesetz nur bei dem tatsächlichen Verkauf einer Immobilie. Rechtlich handelt es sich jedoch um eine Unternehmensveräußerung.
Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) prüft nach Informationen des »nd« gegenwärtig eine Bundesratsinitiative, die »Share Deals« unterbindet. Die laufende verfassungsrechtliche Prüfung des Geschäftsmodells mache den Schritt jedoch nicht einfacher, so die Sprecherin des Finanzsenators, Eva Henkel, gegenüber »neues deutschland«. Vor dem 24. April werde über eine Initiative indes nicht entschieden.
Quelle: neues deutschland (ots)