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EZB-Chefvolkswirt Praet umreißt neue Bankenaufsicht

Archivmeldung vom 30.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Linda Karlsson  / pixelio.de
Bild: Linda Karlsson / pixelio.de

Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Peter Praet, hat erstmals detailliert skizziert, wie die Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB strukturiert werden soll. "Wir brauchen einen klaren, detaillierten Businessplan für die Bankenaufsicht innerhalb der EZB", sagte er dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).

"Es sollte ein Aufsichtsgremium unterhalb des Zentralbankrats geben, bestehend aus einem Vertreter jedes Landes und Vertreter des EZB-Direktoriums", kündigte er an. "Unter diesem Aufsichtsgremium hätten sie dann einen Vorstand für die Bankenaufsicht. Darin könnten ein oder zwei Vertreter der EZB sein und vier oder fünf Vertreter der nationalen Aufsichtsbehörden", sagte Praet Praet ist seit Anfang des Jahres Chefvolkswirt der EZB und für die innere Struktur der europäischen Notenbank verantwortlich.

Als aussichtsreichste Kandidatin für den Vorsitz der neuen europäischen Aufsichtsbehörde, für die bis zum 1. Januar 2013 der rechtliche Rahmen stehen soll, wird Sabine Lautenschläger gehandelt, die bei der Bundesbank die Finanzaufsicht leitet. "Ich schätze sie seit vielen Jahren", sagte EZB-Chefvolkswirt Praet gegenüber dem "Handelsblatt" über sie.

"Der Vorsitzende käme nicht unbedingt von der EZB", sagte er weiter. Und: "Wir brauchen jemanden von außen mit Aufsichtserfahrung." Kritiker warnen vor einem Interessenskonflikt, wenn der EZB die Bankenaufsicht übertragen wird. "Darum brauchen wir unterhalb des Zentralbankrats parallele, getrennte Entscheidungswege für die Geldpolitik und die Bankenaufsicht", forderte Praet. Das müssten zwei getrennte Geschäftsbereiche sein, die aber Informationen untereinander austauschten, um sich gegenseitig zu unterstützen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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