IG Metall droht VW mit weiterer Eskalation
Archivmeldung vom 09.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie IG Metall droht im laufenden Tarifstreit mit Volkswagen mit einer weiteren Eskalation. "Heute gibt es von der Belegschaft eine Rute in Form eines bundesweiten Warnstreiks", sagte Verhandlungsführer Thorsten Gröger am Montag bei einer Kundgebung in Wolfsburg.
"Überall, an allen Standorten, in allen Schichten legen die
Beschäftigten von Volkswagen die Arbeit nieder, nicht zwei Stunden wie
zuletzt, sondern vier Stunden." Wenn das nicht reichen sollte, dann
folge auf das Silvesterfeuerwerk "eine Eskalation, die dieses
Unternehmen noch nicht erlebt hat".
"Ich will explizit betonen:
Wir wollen das nicht", fügte er hinzu. "Aber wer Zehntausende Menschen
auf die Straße setzen will, versteht im Zweifel nur diese Sprache." Die
Vertreter des Vorstandes hätten eine letzte Chance, 2024 die Weichen
richtig zu stellen, dann könne man noch "höchst flexibel in dieser Woche
oder in der nächsten Woche eine Lösung finden". Aber klar sei auch:
"Wir wollen keine Lösung um der Lösung willen", so Gröger.
IG-Metall-Chefin
Christiane Benner richtete unterdessen einen Appell an die Politik:
"Reißt euch endlich zusammen, wir können uns keine Hängepartie leisten",
sagte sie. "Macht endlich Politik für die Menschen, die gerade um ihren
Arbeitsplatz bangen." Die ganze Welt unterstütze ihre heimische
Industrie - in China, in den USA, in Frankreich. "Nur wir hier in
Deutschland leisten uns einen Affentanz um die Schuldenbremse", so
Benner. "Das muss aufhören. Und zwar sofort, nicht erst nach der Wahl."
An
insgesamt neun Volkswagen-Standorten finden am Montag zum Start der
vierten Verhandlungsrunde Warnstreiks statt. Die Gewerkschaft fordert in
den Tarifgesprächen sieben Prozent mehr Lohn und 170 Euro mehr für die
Auszubildenden. Im Rahmen eines "Zukunftsplans" hatte die Gewerkschaft
vorgeschlagen, dass eine Erhöhung in einen "solidarischen Fonds"
erfolgen könnte. Das Unternehmen lehnt Entgelterhöhungen dagegen
generell ab und pocht wegen der derzeitigen Krise stattdessen auf
Lohnkürzungen. Auch Werkschließungen und Entlassungen schließt der
Konzern nicht aus.
Quelle: dts Nachrichtenagentur