Umstrittenes Kohlekraftwerk in Datteln könnte für Eon teuer werden
Archivmeldung vom 04.07.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür Deutschlands größten Energiekonzern Eon könnte ein Scheitern beim Bau des umstrittenen Steinkohlekraftwerks im nordrhein-westfälischen Datteln teuer werden. "Etwa 80 Prozent des Kraftwerks sind bereits gebaut. Wir haben schon mehr als eine Milliarde Euro in das Projekt gesteckt", sagte Eon-Deutschlandchef Ingo Luge der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Die Bauarbeiten in Datteln ruhen seit Jahren.
Umweltschützer haben das Projekt "Datteln 4" vor Gericht gestoppt. Eon hofft nun auf Hilfe der Politik. Am Freitag (5. Juli) befasst sich zunächst der zuständige Regionalverband Ruhr (RVR) mit dem Vorhaben. Später liegt der Fall auch in der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei bei Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) zur Entscheidung. Wann das neue Kohlekraftwerk in Datteln ans Netz gehe, lasse sich "heute noch nicht abschließend sagen", räumte Eon-Manager Luge ein. "Wir sind jedenfalls optimistisch, Schritt für Schritt bei den Plan- und Genehmigungsverfahren voranzukommen. Bis wir endgültig grünes Licht der Behörden haben, werden allerdings noch einige Monate ins Land gehen." Luge warb eindringlich für das milliardenschwere Kraftwerksprojekt, das derzeit auf Eis liegt. "Es ist das modernste und effizienteste Steinkohlekraftwerk Europas", sagte der Eon-Deutschlandchef. "Das bereits lange vor der Energiewende geplante Kraftwerk, leistet einen wichtigen Beitrag zum Umbau der Strom- und Wärmeerzeugung in NRW." Das neue Kohlekraftwerk könne sehr alte Anlagen ersetzen. Hinzu komme: "Nirgendwo sonst in Deutschland kann ähnlich viel Bahnstrom produziert werden wie im Kraftwerk Datteln 4."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)