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Umfrage: Knapp 100.000 Gründer in der Kreativwirtschaft

Archivmeldung vom 24.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Stefan Bayer / pixelio.de
Bild: Stefan Bayer / pixelio.de

In Deutschland haben sich 2018 knapp 100.000 Menschen in der Kreativwirtschaft selbständig gemacht und ein Unternehmen in Bereichen wie Design, Werbung, Software/Games oder Bücher gegründet.

Das zeigt eine neue Analyse von KfW Research auf Basis des KfW-Gründungsmonitors. Die Zahl der Kreativgründer ist im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas angestiegen (+9.000), im längerfristigen Vergleich ist sie jedoch, wie die allgemeine Gründungstätigkeit, deutlich rückläufig. So gab es in der Kreativwirtschaft 15 Jahre zuvor noch 178.000 Existenzgründer. Der Rückgang war insgesamt aber schwächer als der allgemeine Trend, so dass der Anteil der Kreativgründer an allen Existenzgründungen in Deutschland auf zuletzt 18 % gestiegen ist (2003: 12 %).

Der Schwund an Kreativgründungen im Vergleich zum Jahr 2003 resultiert vor allem aus einem sehr starken Rückgang bei Gründungen durch Männer. Gab es 2003 noch 135.000 Kreativgründungen von Männern, waren es 2008 nur noch 43.000. Danach erholte sich ihre Anzahl wieder etwas - liegt zuletzt mit 60.000 aber weiterhin sehr deutlich unter dem Niveau von 2003. Bei der Zahl der Kreativgründungen durch Frauen gab es keinen derartigen Einbruch. Ihre Anzahl liegt im Jahr 2018 mit 38.000 nur wenig unter der Zahl von 2003 mit 43.000 Kreativgründungen.

Der erhebliche Rückgang bei den Kreativgründungen durch Männer macht sich vor allem im Teilmarkt Software/Games bemerkbar. Dort sind im langfristigen Mittel 8 von 10 Gründern Männer. Von 2003 bis 2006 war Software/Games der größte Teilmarkt und machte 28 % der Kreativgründungen aus. Mittlerweile sind es nur noch 11 %. Die meisten Kreativgründer starten aktuell im Bereich der Designwirtschaft: Jeder Vierte macht sich als Industrie-, Produkt-, oder Modedesigner, Raumausstatter o.ä. selbständig. Am zweithäufigsten entstehen neue Kreativunternehmen in der Werbewirtschaft (14 %), der Büchermarkt teilt sich mit dem Bereich Software/Games den dritten Rang auf der Beliebtheitsskala (je 11 %).

Kreativgründer sind zum Großteil so genannte Sologründer, das heißt sie gründen alleine, ohne Co-Gründer und Mitarbeiter (78 %). Etwas weniger als die Hälfte (43 %) arbeiten freiberuflich. Die Angebote von Kreativgründern sind stärker auf überregionale Zielmärkte sowie Geschäftskunden ausgerichtet und sind häufiger digitaler Natur. Bei den digitalen Kreativgründern ist das Internet meist Kernelement des Geschäftsmodells. Nur etwa jeder Zehnte hat externe Kapitalgeber wie Freunde, Verwandte oder Finanzinstitute. "Unter den Gründern in der Kreativwirtschaft sind viele sogenannte 'Digitale Nomaden' zu finden, die als Freiberufler soloselbstständig gründen und denen ihr privater Laptop genügt, um ihre Dienstleistung zu erbringen", fasst Dr. Georg Metzger, Ökonom bei KfW Research, zusammen.

Hinweis:

Die aktuelle Analyse von KfW-Research zum Thema "Kreativgründungen" basiert auf dem KfW-Gründungsmonitor, einer repräsentativen, seit dem Jahr 2000 jährlich durchgeführten telefonischen Bevölkerungsbefragung. Befragt werden jährlich rund 50.000 in Deutschland ansässige, zufällig ausgewählte Personen im Alter von 18 bis 67 Jahren. Es wird insbesondere eine Vielzahl von Informationen zu Gründern und ihren Projekten sowie zu deren Fortbestand in den besonders kritischen ersten Geschäftsjahren erhoben. Als Gründer zählen alle Personen, die in den jeweils vergangenen fünf Jahren eine berufliche Selbstständigkeit begonnen haben, sei es im Voll- oder Nebenerwerb, gewerblich oder freiberuflich, von Grund auf neu oder als Unternehmensübernahme oder -beteiligung. Der KfW-Gründungsmonitor zeichnet somit ein umfassendes Bild des Gründungsgeschehens in Deutschland. Weitere Informationen: www.kfw.de/gruendungsmonitor

Quelle: KfW (ots)

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