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Energiebranche sieht Versorgungssicherheit gefährdet

Archivmeldung vom 21.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Typische Gas-Turmkessel mit aufgesetztem Kamin
Typische Gas-Turmkessel mit aufgesetztem Kamin

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) warnt vor einem Rückgang der gesicherten Kraftwerkskapazitäten in Europa. Einer Analyse des BDEW zufolge steht in vielen EU-Staaten die Abschaltung fossiler Kraftwerke bevor, berichtet das "Handelsblatt". In den EU-Staaten sei von 2016 bis 2025 ein Rückgang der installierten Leistung von Kohlekraftwerken von 150 Gigawatt (GW) auf 105 GW und ein weiterer Rückgang auf 55 GW bis 2030 geplant, heißt es in der Analyse.

Das entspreche einer Abnahme von 63 Prozent. "Zusätzliche Abschaltungen von Kraftwerkskapazitäten in Deutschland würden diese Situation noch verschärfen", heißt es in dem Papier weiter. Die BDEW-Analyse basiert auf einer Auswertung der Daten des wissenschaftlichen Dienstes der EU und des Verbandes der Europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E). "Egal, wohin man seinen Blick auf einer Europakarte auch schweifen lässt: Fast überall sollen gesicherte Stromerzeugungskapazitäten vom Netz genommen werden. Und das ist keine zufällige Entwicklung, sondern eine logische", sagte BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer dem "Handelsblatt".

Denn alle EU-Staaten strebten den Ausbau erneuerbarer Energien an. In der Folge seien auch die europäischen Nachbarn dabei, ihre konventionellen, sicheren Kapazitäten zu reduzieren, so Kapferer. Die Chancen, dass eine Engpasssituation in Deutschland mit einem Überangebot an Erzeugungskapazitäten in den Nachbarländern einher gehe, seien als eher gering zu bewerten, so ein Befund der Analyse. Hochlastsituationen bestünden in den Ländern Zentral- und Westeuropas oft gleichzeitig, heißt es dort. Ähnliches gelte für bestimmte Wetterlagen. "Ein besonders kalter Winter macht nicht an einer deutschen Grenze halt. Und die stromintensiven Werktage sind in Europa auch identisch", so Kapferer. Deutschland dürfe sich daher bei einer Flaute von Wind- und Sonnenstrom nicht auf Stromimporte aus dem Ausland verlassen, warnte Kapferer. "Wir werden in Deutschland neue Erzeugungskapazitäten  auf Basis von Gas brauchen", sagte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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