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Canon: Nur lächelnde Mitarbeiter dürfen ins Büro

Archivmeldung vom 19.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Lächelnde Frau
Lächelnde Frau

Foto von Andrea Piacquadio von Pexels

Der Technik-Konzern Canon hat an einem seiner Standorte in China eine kuriose Maßnahme ergriffen, um die Arbeitsmoral anzukurbeln: Nur lächelnde Mitarbeiter dürfen die Büros betreten. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "An den Türen von Büros und Meeting-Räumen wurden laut der Zeitung „Financial Times“ Kameras installiert, die mit einer KI betrieben werden, die ein Lächeln erkennen soll. Wer nicht lächelt, wird nicht reingelassen.

Diese „Smile Recognition“-Technologie soll die Arbeitsplatzmoral der Canon-Mitarbeiter steigern. Die Software wird am Canon-Standort in Peking genutzt. Das Unternehmen soll bereits Pläne verfolgen, das Programm auch auf andere Bereiche Asiens auszuweiten.

Neben dem eigentlichen Zugang zum Gebäude und den Büros können laut Canon auch noch weitere Bereiche gesteuert werden. Etwa Temperaturmessung nur mit lächelndem Gesicht, Besucherregistrierung mit einem Lächeln und sogar das Benutzen der Drucker, die nur mit einem Lächeln funktionieren.

Diese skurrile Methode ist für die chinesische Geschäftskultur keine Überraschung. Die Unternehmen spionieren ihre Mitarbeiter unterschiedlich durch KI und Algorithmen aus, um ihre Leistung zu verbessern. So würden Firmen einsehen, welche Programme ihre Angestellten nutzen, wie lange ihre Mittagspause dauert und wie sie sich innerhalb der Büroräume bewegen.

Canon Information Technology ist ein weiteres Beispiel hierfür. Der Konzern hat seine „Lächeln-Erkennungs“-Kameras im vergangenen Jahr sogar angekündigt, jedoch überraschend wenig Aufmerksam für dieses „Betriebsmanagement-Tool“ erhalten. Das ist aus der Sicht von „The Financial Times“ ein Symptom dafür, wie alltäglich Mitarbeiterkontrolle in China geworden ist.

Wie das Portal „The Verge“ berichtet, ist dies jedoch kein Problem, das allein in China verbreitet ist.

Großkonzerne in Europa und in den USA schrecken nicht vor ebenso rigorosen Maßnahmen zurück, auch wenn diese häufig etwas dezenter vermarktet werden. So vergleicht Amazon beispielsweise die Produktivität der Mitarbeiter im Versandlager auf einer Bestenliste, nur um die Personen am unteren Ende der Liste zu feuern. Moderne Software wie Microsoft 365 beinhaltet laut der Zeitung „The Guardian“ Tools, die erlauben, die Aktivität der Mitarbeiter nachzuverfolgen. Maßnahmen, die Arbeitgeber in Zeiten von vermehrten Homeoffice-Lösungen immer mehr nutzen würden. Bei der sogenannten „Smile Recognition“ sind die westlichen Unternehmen also zwar noch längst nicht angekommen, doch KI und Algorithmen werden auch schon genutzt bei dem Versuch, die Produktivität zu steigern."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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